Mittwoch, 17.2.2021, Bernadette Spitzer

Vergänglichkeit

Vorbei ist es mit dem Fasching – der heuer ohnedies kaum wahrnehmbar war; heute ist Aschermittwoch. Der Tag, an dem an die Vergänglichkeit allen Lebens erinnert wird.

Aschermittwoch. Aus ist es mit der Völlerei, die heuer aufgrund der pandemisch bedingten Beschränkungen ohnehin deutlich reduziert war. Ab heute ist Maßhalten angesagt. Gläubigen wird die Asche der verbrannten Palmzweige des Vorjahres auf die Stirn gezeichnet. „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“. So düster das klingen mag, so ist es doch Menschen immer wieder Ansporn, den eigenen Lebensstil zu überdenken und ihr Leben sinnvoll zu gestalten.

Bernadette Spitzer
ist katholische Theologin und Buchautorin

„Speise der Würmer“

Viele Heilige gingen mit der Vergänglichkeit recht trocken um. Als Beispiel sei Fidelis von Sigmaringen genannt. Er war ein deutscher Jurist und Gerichtsrat des 17. Jahrhunderts, der mit 34 Jahren einen radikalen Berufswechsel vollzog. Er trat in den Kapuzinerorden ein und durchwanderte als Missionar im Auftrag des Papstes die Schweiz. Das bedeutete lange Strecken durch Schnee, Regen und Kälte. Zu dieser Zeit unterschrieb er Briefe mit „Bruder Fidelis, in Kürze eine Speise der Würmer“. Er lebte dann doch etwas länger, eine Weile sogar in Österreich, in Vorarlberg.

Physisch bleibt nur Asche zurück, aber die kann Dünger für neues Leben werden. Fidelis, die „Speise der Würmer“, wurde 1746 heiliggesprochen.

Buchhinweis:

Bernadette Spitzer, „Von Bischofsstab bis Besenstiel. Mit 365 Heiligen durchs Jahr“, Wiener Dom-Verlag