Freitag, 9.4.2021, Ingeborg Brandl

Der grüne Kürbiskern

Wer in einigen Monaten ernten möchte, kann jetzt schon den Grundstein dafür legen – und in der Wärme kleine Pflänzchen vorziehen.

Meine Nachbarin ist eine begnadete Gärtnerin. Bereits jetzt verbringt sie viel Zeit, um den Garten auf Vordermann zu bringen. Vergangenen Freitag erzählte sie mir von ihren Kürbissen, die sie so gerne hatte und leider keinen Samen hat, weil ihn die Sonne vertrocknen ließ. Traurigkeit klang in ihrer Stimme. Ich wollte ihr helfen, bekam jedoch keinen Samen von ihren Kürbissen zu kaufen. Gestern Abend rief sie mich in ihren Garten.

Ingeborg Brandl
ist Wortgottesfeierleiterin aus Kaisersdorf im Burgenland

Ein Geschenk

Voller Freude und strahlend zeigte sie mir die vorbereiteten Beete. In einer Ecke des Gartens zeigte sie mir ein frisch angelegtes Beet mit den Worten: für meinen Kürbis. Etwas verwirrt schaute ich sie an und fragte überrascht, ob sie Pflanzen bekommen hat. Nein meinte sie, lächelte und erzählte dann, dass sie beim Wegräumen des alten Strohs noch ein paar grüne Kerne gefunden hatte. Diese hat sie eingesetzt und am Fensterbrett zum Keimen gebracht.

Stolz präsentierte sie mir fünf kleine robuste, grüne Pflänzchen in den Töpfen. Diese Kerne haben, eingehüllt in einer warmen Strohdecke, bedeckt durch Schnee, die Kälte des Winters überstanden und erfreuen sich nun neuen Lebens. Ein Geschenk, mit dem wir sorgsam umgehen sollten.