Lebenskunst – Begegnungen am Sonntagmorgen 6.6.2021

Vom Fest der Sprachen und Reden von Gott

Vom Fest der Sprachen und Reden von Gott – Bibelessay zu Jeremia 23,16-29 | Es wird nie langweilig – Gedanken der Theologin, Ordensfrau und Autorin Sr. Katharina Ganz | Wenn Geistiges und Körperliches sich verbinden – Über die Wurzeln des Yoga |

Vom Fest der Sprachen und Reden von Gott – Bibelessay zu Jeremia 23,16-29

Ein Fest der Sprache/n. Das möchte die LEBENSKUNST einige Wochen lang ihren Hörerinnen und Hörern bereiten; gerade nach monatelanger COVID-Durststrecke und Theatersperre. Beginnend mit jenen Feiertagen, bei denen es unter anderem stark um Sprache/n geht: Pfingsten.

„Und alle wurden von heiligem Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab“, ist in der Apostelgeschichte im Neuen Testament zu lesen. Das Theater lebt von der Sprache, von Worten und auch vom Schweigen dazwischen, weiß Burgschauspieler Martin Schwab.

Und: Das „Fest der Sprachen“, der Verständigung und des Verstehens untereinander, die Neugierde auf verschiedene Kulturen und ihre Menschen; all dies gelinge ohne Freude nicht. Der Schauspieler zeigt sich mit Schiller überzeugt: „Unterm Sternenzelt muss ein guter Vater wohnen!“ Von diesem, so Martin Schwab, erzählen die falschen Propheten nichts, „weil sie immer nur auf sich zeigen und die Hand nie ausstrecken auf das DU“.

Martin Schwab hat sich für den Bibelessay am 6. Juni jenen Prophetentext aus dem biblischen Buch Jeremia ausgesucht, der an diesem Sonntag auf der Leseordnung der evangelischen Kirche A.B. steht.

Vom Fest der Sprachen und Reden von Gott – Bibelessay zu Jeremia 23,16-29

Es wird nie langweilig – Gedanken der Theologin, Ordensfrau und Autorin Sr. Katharina Ganz

Frauen stören. Das ist der markige Titel des Buches, mit dem eine deutsche Ordensfrau gerade für Aufsehen sorgt. Sr. Katharina Ganz ist promovierte Theologin und Sozialpädagogin und leitet das Franziskanerinnenkloster Oberzell bei Würzburg.

Buchtipp:, Katharina Ganz, „Frauen stören. Und ohne sie hat die Kirche keine Zukunft“, Echter-Verlag

Für die 50-Jährige ist es absolut essenziell, wie die katholische Kirche mit Frauen umgeht. Denn wie schreibt sie im Untertitel ihres Buches: „Ohne sie hat die Kirche keine Zukunft“. Werner Ranacher hat Sr. Katharina Ganz in jener Stadt getroffen, in der sie unter anderem studiert hat – in Graz – und mit ihr auch über die Kunst des Lebens gesprochen.

Wenn Geistiges und Körperliches sich verbinden – Über die Wurzeln des Yoga

Yoga gilt längst als etablierte Massenbewegung, und vermutlich schon vor rund 2500 Jahren sind erste Formen der Körper- und Meditationspraxis in Indien entstanden. Die alten Yoga-Texte, die so genannten Yoga-Sutras, werden heute von vielen als Grundlage des traditionellen oder klassischen Yoga aufgefasst.

Doch der moderne Yoga hat zwar durchaus seine Wurzeln in der indischen Philosophie und mitunter auch in religiösen Praktiken, aber es mischen sich darin noch viele Einflüsse mehr: von moderner Gymnastik bis hin zur sogenannten Lebensreformbewegung.

In den „Westen“ ist Yoga durch den indischen Mönch Swami Vivekananda gekommen, der in den USA Ende des 19. Jahrhunderts seine Vision des Yoga vorgestellt hat. Danach ist diese Form schnell populär geworden, auch in Österreich. Kerstin Tretina über die spirituellen Wurzeln des Yoga – und darüber, wie die Meditations- und Körperübungspraxis zudem außerhalb Indiens Fuß fassen konnte.

Von Sehnsuchtsorten und Paradiesen – Eine kleine Gartenreise durch die Religionsgeschichte

Seit jeher sind sie Sehnsuchtsorte: Paradiesische Gärten als Inbegriff des vollen, glückseligen Lebens existieren in vielen religiösen Traditionen – vom Avalon („Apfelgarten“ oder „Apfelinsel“) der Kelten, über den Garten der Hesperiden der Griechen bis hin zum paradiesischen „Reinen Land“ des Amitabha-Buddhismus.

Hierzulande am bekanntesten ist wohl der „Garten Eden“, der in der jüdischen und christlichen Tradition als „Garten der Wonne“ und „Ort der Seligen“ gilt. Er wurde in der griechischen Übersetzung des Tanach (der Hebräischen Bibel, die in etwa dem sogenannten Alten Testament entspricht), paradeisos genannt – Paradies. Wo dieser Garten liegen soll, dazu ranken sich die abenteuerlichsten Theorien.

Denn die Schriften enthalten ja nur noch Erinnerungen an diesen Ort und diesen Zustand, wurde der Mensch der Überlieferung nach doch daraus vertrieben. Trotzdem oder gerade deshalb versuchen viele Menschen seit Jahrtausenden den Traum von Eden zumindest ein Stück weit im eigenen Garten zu verwirklichen.

Kerstin Tretina hat mit der Religionswissenschaftlerin Astrid Mattes über diese Paradiese gesprochen.

Redaktion & Moderation: Doris Appel