Tao – aus den Religionen der Welt 20.8.2022

Indische Tradition und globaler Trend 1

Teil 1: Yoga und seine spirituellen Wurzeln. Eine TAO-Doppelausgabe über die spirituellen Aspekte der indischen Meditations- und Körperübungspraxis und den ungebrochen starken „Yoga-Hype“.

Yoga gilt längst als etablierte Massenbewegung. In Deutschland praktizieren mittlerweile knapp zehn Millionen Menschen häufig oder ab und zu Yoga. Und seit einiger Zeit beschäftigt sich auch die Wissenschaft intensiv mit diesem Phänomen. Vermutlich vor rund 2500 Jahren sind bereits erste Formen des Yoga in Indien entstanden. Die alten Yoga-Texte, die so genannten Yoga-Sutras, werden heute von vielen als Grundlage des traditionellen oder klassischen Yoga aufgefasst. Doch manche Expert/innen bezweifeln, dass es so etwas wie „den“ klassischen Yoga überhaupt gegeben hat.

Tao
Samstag, 20.8.2021, 19.05 Uhr, Ö1

Der moderne Yoga hat zwar durchaus seine Wurzeln in der indischen Philosophie und in im weitesten Sinn religiösen Praktiken, aber es mischen sich darin viel mehr Einflüsse: von moderner Gymnastik bis hin zur deutschen Naturheilbewegung. In den sogenannten Westen ist Yoga durch den indischen Mönch Swami Vivekananda gekommen, der in den USA Ende des 19. Jahrhunderts seine Vision des Yoga, eine westlich adaptierte, vorgestellt hat. Danach ist diese Form schnell populär geworden. Auch in Österreich. Die erste Yoga-Welle hat vor allem Wien schon zwischen 1880 und 1914 erreicht. Heute, mehr als 100 Jahre später, ist Yoga ein globales Massenphänomen geworden.

TAO fragt nach den spirituellen Wurzeln des Yoga und den historischen und soziologischen Hintergründen, wie die indische Meditations- und Körperübungspraxis im Westen Fuß fassen konnte.

Gestaltung: Kerstin Tretina

Buchhinweis:

Karl Baier (Hg.), Philipp André Maas (Hg.), Karin Preisendanz (Hg.), „Yoga in Transformation – Historical and Contemporary Perspectives“, V&R unipress 2018