Lebenskunst – Begegnungen am Sonntagmorgen 16.10.2022

Zwischen den Welten

„Welttag der psychischen Gesundheit“ | Begegnung mit dem Maori-Künstler George Nuku | „Love me kosher“ Ausstellung | Bibelessay zu Lukas 18, 1-8

Ich habe mich entschieden, zu hoffen – Gedanken zum „Welttag der psychischen Gesundheit“

Laut Statistik sind im vergangenen Jahr in Österreich 1.099 Menschen durch Suizid gestorben – mehr als dreimal so viele Menschen wie im Straßenverkehr. Der Anlass ist oft eine psychische Erkrankung, seelisches Leid, worauf unter anderem der „Welttag für psychische Gesundheit“ aufmerksam machen soll.

Literaturhinweis

Golli Marboe, „Notizen an Tobias. Gedanken eines Vaters zum Suizid seines Sohnes“, Residenz Verlag

Jedes Jahr im Oktober wird er von der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgerufen. „Psychische Gesundheit ist genauso wichtig wie physisches Wohlbefinden“, davon ist auch Golli Marboe überzeugt. Der Autor und Medienschaffende weiß das aus eigener tragischer Erfahrung: Sein Sohn Tobias hat im Suizid den letzten Ausweg gesehen. Seither engagiert sich der „hinterbliebene Vater“ und gläubige Katholik in der Suizidprävention. Maria Harmer hat mit Golli Marboe gesprochen.

Lebenskunst
Sonntag, 16.10.2022, 7.05 Uhr, Ö1

Zwischen den Welten – Begegnung mit dem Maori-Künstler George Nuku

Um Beziehungen und um Veränderungen kreist eine große Ausstellung im Wiener Weltmuseum, die noch bis Ende Jänner 2023 zu sehen ist: Sie präsentiert zahlreiche Werke des renommierten Künstlers George Nuku aus Aotearoa/Neuseeland. Der Maori, der auch schottische und deutsche Ahnen hat, arbeitet mit Stein, Knochen, Holz, Muscheln, Polystyrol und Plexiglas – und trägt so die seit Jahrtausenden überlieferte Tradition seiner Vorfahren in einer Kunstform weiter, die verspricht, das Leben zu erweitern und das Überleben zu verbessern. Gundi Lamprecht hat George Nuku getroffen.

Tauglicher Sex – Ein Rundgang durch die Ausstellung „Love me kosher“ im Wiener Jüdischen Museum

Dass beide Eheleute Glücksgefühle beim Sex empfinden, gilt im Judentum als Pflicht; ein erfülltes Sexualleben als Voraussetzung für eine glückliche Ehe. Diesem Gedanken hat die langjährige Direktorin des Wiener Jüdischen Museums, Danielle Spera, eine ganze Ausstellung gewidmet – mit der sie sich zugleich vom Museum verabschiedet. Die Schau wird noch bis 13. November gezeigt. Für einen letzten Rundgang hat Maria Harmer Danielle Spera getroffen und mit ihr bei der Gelegenheit auch über ihre neuen Aufgaben gesprochen. Danielle Speras Nachfolgerin im Jüdischen Museum ist Barbara Staudinger, die mit der am 12. Oktober eröffneten Ausstellung „Apologies“, einer großen Video-Installation, Impulse gibt, wie in Zukunft gedacht und erinnert werden soll. Die Video-Installation von James T. Hong erkundet das Ritual staatlicher Entschuldigungen für Verbrechen gegen die Menschheit und die Menschlichkeit.

Verschaff mir Recht! – Bibelessay zu Lukas 18, 1-8

Es sei legitim sowie durchaus auch ermutigend und stärkend für gläubige Menschen, mit Gott ein offenes Wort zu sprechen, ihn kritisch zu befragen und sich den Frust von der Seele zu reden. Dieser Meinung ist der katholische Theologe und Professor für Judaistik an der Universität Wien, Gerhard Langer. Das Gleichnis, das im nach Lukas benannten Evangelium „Vom Richter und der Witwe“ erzählt, mache das anschaulich. Gedanken zu einem Bibeltext, der am 16. Oktober auf dem Leseplan der katholischen Kirche steht.

Redaktion & Moderation: Doris Appel