Freitag, 5.5.2023, Dietmar Stipsits

Was macht mich lebendig?

„Was ist mir ganz wichtig, damit ich mein Leben gut gestalten kann?“, das fragt sich in den heutigen Morgengedanken der Tatzmannsdorfer Pfarrer Dietmar Stipsits.

„Was macht mich lebendig?“, ist die letzte Frage in meinen Morgengedanken. Diese Frage beantworte ich mit Friedrich Hölderlin, der in seinem Roman „Hyperion“ meint: „Was wäre das Leben ohne Hoffnung?“

Dem Leben einen Sinn geben

Wie eine Bachforelle den Wildbach oder ein Baum die Sonne benötigt, so brauche ich die Hoffnung. Wenn ich nichts mehr erhoffe, dann habe ich mich aufgegeben, dann sehe ich keine Zukunft mehr. Um meinem Leben einen Sinn und damit auch Hoffnung zu geben, brauche ich Beziehungen und Erfahrungen, die mich bereichern. Beziehungen zu anderen Menschen, die mir zeigen, dass ich meinen Weg auch in schwierigen Zeiten nicht alleine gehen muss, und Erfahrungen, wie für mich persönlich das Bergwandern eine ist.

Dietmar Stipsits
ist römisch-katholischer Pfarrer in Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf

Wenn ich nach einigen Mühen und Anstrengungen den Berggipfel erwandert habe und bei herrlichem Wetter den wunderbaren Ausblick über die gesamte Region genieße, erfüllt mich dieses „Gipfelereignis“ immer wieder mit Staunen, Freude und viel Hoffnung. Und ich verspüre in diesem Moment auf ganz andere Weise als z. B. im Gottesdienst Gottes Nähe. Ganz wichtig für meine Lebensgestaltung ist die Frage: Welche Beziehungen und welche Erfahrungen erfüllen mich mit Hoffnung?