Tao – aus den Religionen der Welt 10.6.2023

Geschlechtergerechtigkeit in der Bibel

Tatsache oder Utopie? In den heiligen Schriften und Überlieferungen der Religionen finden sich zumeist traditionelle Geschlechterrollen, so auch in der Bibel.

Radikal feministische christliche Theologinnen meinen gar, die Texte seien so „androzentrisch und sexistisch“, dass man sie verwerfen müsse, sagt die katholische Theologin und Alttestamentlerin Rita Perintfalvi.

Tao
Samstag, 10.6.2023, 19.05 Uhr, Ö1

Die gemäßigtere feministische Theologie plädiert für eine Auslegung, die klar macht, dass die Texte in einer patriarchalen Gesellschaft und Umgebung entstanden sind, so die Theologin. Sie leitet den Forschungsschwerpunkt „Theologische Frauen- und Geschlechterforschung“ an der Karl- Franzens-Universität Graz. Frauen seien in der katholischen Kirche Menschen zweiter Klasse, so drückt es die deutsche Ordensfrau Philippa Rath aus, die sich im Rahmen des Synodalen Weges in Deutschland einen Namen gemacht hat, indem sie für feministische Positionen eingetreten ist. Aber auch im Judentum fühlen sich Frauen marginalisiert, erst 1935 wurde die erste Rabbinerin ordiniert, Regina Jonas, die später im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet wurde.

Was sagt die Bibel nun tatsächlich? Gibt es in ihr auch von traditionellen Geschlechterrollen abweichende Erzählungen? Wie hielt es die Jesusbewegung mit Frauen und ihrem Platz in der Gesellschaft? Und wie geht man heute mit Texten um, die in streng patriarchalen Gesellschaften entstanden sind? „Tao“ geht diesen Fragen nach.

Gestaltung: Judith Fürst