Wir alle kennen Menschen, die alles haben, um glücklich zu sein, und dennoch todunglücklich sind. Entweder, weil sie andere beneiden oder etwas anderes wollen oder noch mehr wollen von demselben usw. Dann kennen wir Menschen, die sehr wenig haben oder auch mit großen Schwierigkeiten im Leben zu kämpfen haben und trotzdem vor Freude strahlen. Sie haben kein Glück, aber sie haben Freude. Sie haben Freude sogar im Unglück.
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Samstag, 22.7.2023, 19.05 Uhr, Ö1
Wenn man genau hinschaut, was den Unterschied ausmacht, erkennt man: Es ist die Dankbarkeit. „Die unglücklichen Reichen sind deshalb unglücklich, weil sie nicht dankbar dafür sind, was sie haben. Die glücklichen Armen können im Unglück noch freudig sein, weil sie dennoch dankbar sind. Dankbarkeit ist der Schlüssel zur Freude“, sagt David Steindl-Rast. Und Anselm Grün sekundiert: „Das deutsche Wort „Danken“ kommt ja von „denken“. Wer richtig denkt, der ist auch dankbar.“
Aber wofür können wir dankbar sein? Und warum? Kann man angesichts des Bösen, von Leiden, Krieg, Krankheit und Tod dankbar leben? Und: Warum kann Dankbarkeit für das Leben gerade zum Grundmotiv für den Kampf für gute Lebensbedingungen auf unserem Planeten werden?
Anselm Grün ist Mönch der Benediktinerabtei Münsterschwarzach. Seit vielen Jahren ist er der bekannteste spirituelle Autor im deutschen Sprachraum. Der Benediktinermönch David Steindl-Rast wurde als spiritueller Lehrer und interreligiöser Brückenbauer bekannt. Er hat 50 Jahre in den USA gelebt und sich danach im Europakloster Gut Aich bei St. Gilgen niedergelassen. Grün und Steindl-Rast haben mehrere Bestseller über Glauben und Spiritualität geschrieben. Johannes Kaup hat mit den beiden Benediktinern, die ein zeitgemäßes Verständnis für zentrale Themen der christlichen Spiritualität entwickeln möchten, drei Tage lang Gespräche im Kloster Münsterschwarzach geführt.