In der neugotischen Kirche des ehemaligen Klosters sind 40 Heilige abgebildet. Die Besonderheit daran: Es sind ausschließlich Frauen. Wer die Idee dazu hatte, ist nicht überliefert – und auch über den ausführenden Künstler ist wenig bekannt.
Memo
Freitag, 8.12.2023, 19.05 Uhr, Ö1
40 Heilige
Die Reihe Memo nimmt diese „Kirche voller Frauen“ zum Ausgangspunkt, um das schwierige und zwiespältige Verhältnis des Christentums „zur Frau“ zu beleuchten. Das Fest „Mariä Empfängnis“ am 8. Dezember ist dafür ein passender Anlass: Nach römisch-katholischer Lehre musste demnach die „Jungfrau“ Maria schon im Leib ihrer Mutter Anna „von jedem Schaden der Erbsünde bewahrt“ werden, um später zur „Muttergottes“ werden zu können.
Damit wird an diesem Tag besonders deutlich: Die theologische Argumentation hat doch viel mit dem weiblichen Körper und seinen Funktionen zu tun.
Das zeigt sich ansatzweise auch bei der Klassifizierung der 40 Heiligen im „Sacré Coeur“: Neben „Heiligen“, „Seligen“ und „Märtyrerinnen“ sind sie entweder „Witwen“ oder „Jungfrauen“.
Gestaltung: Markus Veinfurter