Memo – Ideen, Mythen, Feste 26.12.2023

Beruf Nächstenliebe

Was ein Diakon tut und ob das eine Diakonin auch könnte. Am Festtag des Heiligen Stephan beleuchtet Memo ein mittlerweile viel diskutiertes kirchliches Amt: das Amt des Diakons.

Der erste Märtyrer des christlichen Glaubens war nämlich auch der erste Diakon der Kirchengeschichte: Gemeinsam mit sechs weiteren Männern war er (laut biblischem Bericht) für die Versorgung der Armen (also in erster Linie der „Witwen und Waisen“) in der Jerusalemer Gemeinde zuständig.

Memo
Dienstag, 26.12.2023, 19.05 Uhr, Ö1

In diesem Sinne gilt „Diakonie“ bis heute als eine der „Grundvollzüge“ der Kirche – neben dem Bekenntnis des Glaubens (griechisch: „martyria“) und der Feier des Gottesdienstes („leiturgía“). In der orthodoxen und katholischen Tradition hat sich das Amt des Diakons zur ersten Stufe des dreistufigen Weiheamtes entwickelt – gefolgt von der Weihe zum Priester und zum Bischof.

Das Amt selbst hat eine sehr wechselvolle Geschichte hinter sich. Fest steht, dass (zumindest zeitlich und geografisch begrenzt) auch Frauen zur Weihe zugelassen waren – und es im anglikanischen und altkatholischen Bereich mittlerweile wieder sind.

In der römisch-katholischen Kirche ist das Amt des Diakons lange zu einer bloßen „Vorstufe“ zur Priesterweihe herabgesunken. Erst durch das Zweite Vatikanische Konzil wurde es „wiederbelebt“ und gleichzeitig für „bewährte, verheiratete Männer“ geöffnet.

Seit vielen Jahren will jetzt die Diskussion in der römisch-katholischen Kirche nicht verstummen, ob man nicht auch Frauen wenigstens zum Diakonat zulassen könnte. Am „Stephanitag“ geht Memo daher der Frage nach: Was tut ein Diakon eigentlich? Und: Könnte das eine Diakonin auch?

Gestaltung: Markus Veinfurter