Samstag, 30.12.2023, Helene Lechner

Jahreswechsel

Es sind momentan alles andere als ruhige Zeiten. Kann und darf man da überhaupt feiern? Ja, denn feiern gehört zum Leben.

Die Weihnachtsfeiertage liegen schön langsam hinter uns. Silvester naht. Die Welt bereitet sich auf den Jahreswechsel vor. Dabei gibt es doch angesichts der vielen Herausforderungen, vor denen die Weltgemeinschaft steht und der Schrecknisse, die sie erschüttern, doch nicht viel zu feiern, könnte man meinen. Ja, das mag stimmen. Und vielleicht ist gerade dann so ein weltweites Feiern nicht schlecht. Den Jahreswechsel haben wir alle gemeinsam. Ein neues Jahr bedeutet auch die Möglichkeit, einiges anders, hoffentlich vieles besser zu machen.

Daraus wird Lebensmut

Helene Lechner
ist Rektorin des Evangelischen Predigerseminars in Wien

„Da merkte ich, dass es nichts Besseres dabei gibt als fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben“, meint Kohelet, ein biblischer Prediger, der vermutlich im 4. oder 3. Jahrhundert vor Christus gewirkt hat. Denn ein jeder Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinen Mühen, das ist eine Gabe Gottes.

Der Prediger weiß um das Leben in seinen vielen Dimensionen und dass vieles darin sich immer wieder wiederholt: das Werden wie das Vergehen; das Weinen wie das Lachen, das Klagen wie das Tanzen. Umso wichtiger ist es da, die Feste zu feiern, wie sie fallen und die Lebensfreude nicht zu vergessen. Es ist gut, was an Schönem da ist, auszukosten; es als Geschenk zu verstehen, darüber fröhlich zu sein. Daraus wird Lebensmut.