LEBENSKUNST – Begegnungen am Sonntagmorgen, 7.1.2024

Was glaubt Österreich?

Bibelessay zum 1. Korintherbrief 1,26-31 | Peter Mender, neuer Präsident des KFÖ | Was glaubt Österreich? – Schwester Thekla | Mahnwachen gegen Gewalt

Erwählte, nicht Mitgemeinte – Bibelessay zum 1. Korintherbrief 1,26-31

Einen Tag nach dem Fest der Sterndeuter, am Sonntag, dem 7. Jänner, widmet sich der evangelische Theologe und Pfarrer der Lutherischen Stadtkirche in Wien, Johannes Modeß, ganz bewusst einem heftig diskutierten Stern: dem Genderstern. Dabei, so Johannes Modeß, habe er das Gendern von niemand anderem gelernt als von Paulus. „Was gering ist vor der Welt und was verachtet ist, das hat Gott erwählt, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist“, heißt es in einem Abschnitt aus dem 1. Korintherbrief, der am 7.1. für evangelische Gottesdienste vorgesehen ist. Paulus, so Modeß, zeige sich in dem Brief „als genialer Analytiker unserer Welt – und unserer Sprache“. Denn auch im Deutschen machen Menschen andere zu „Nichtsen“, indem sie behaupten, diese seien mitgemeint.

Beratend und unterstützend – Peter Mender, neuer Präsident des KFÖ

Der Katholische Familienverband Österreichs – kurz KFÖ – wurde 1953 gegründet und ist die größte überparteiliche Familienorganisation des Landes. Über 30.000 Mitgliedsfamilien zählt der parteiunabhängige Verein, der von den Diözesenverbänden getragen wird. In den vergangenen zwölf Jahren wurden die Interessen der Mitglieder vom Wiener Juristen und Steuerberater Alfred Trendl vertreten. Dieser hat sich mit Ende September 2023 aus dem Präsidium zurückgezogen und das Ehrenamt in jüngere Hände gelegt. Sein Nachfolger, der Unternehmenscoach Peter Mender, möchte den erfolgreichen Weg weitergehen und neue Akzente setzen. Till Köppel hat ihn in seinem Büro in Bregenz besucht.

Lebenskunst
Sonntag, 7.1.2024, 7.05 Uhr, Ö1

Was glaubt Österreich? – Schwester Thekla, koptisch-orthodoxe Christin

Woran glauben Menschen in Österreich? Was gibt ihnen Halt, und wo finden sie Sinn? Die multimediale Religions- und Ethikabteilung des ORF möchte mit dem Projekt „Was glaubt Österreich?“ diesen Fragen auf den Grund gehen und spricht mit Menschen im ganzen Land darüber, was für sie im Leben wirklich zählt. In LEBENSKUNST sind es junge Menschen unter 30 aus den 16 in Österreich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften, die über ihre spirituelle Heimat erzählen. Am 7. Jänner, dem Datum des koptischen Weihnachtsfests, kommt die 26-jährige Nonne Schwester Thekla von der koptisch-orthodoxen Kirche in Wien zu Wort. Lena Göbl hat den Beitrag gestaltet.

„Standing together“ – Mahnwachen gegen Gewalt

„Gemeinsam trauern muss möglich sein“: Die 29-jährige Musikerin Isabel Frey hat gemeinsam mit palästinensischen Freundinnen und Freunden eine Friedensinitiative ins Leben gerufen. Dabei wird der zivilen Opfer des Nahost Krieges auf beiden Seiten gedacht. Mitte Dezember organisierte die engagierte Jüdin bereits die 4. Mahnwache seit dem Pogrom der Terrororganisation Hamas und dem Beginn des Krieges im Gazastreifen. Geeint wollen die Aktivistinnen und Aktivisten gegen Antisemitismus, Islamophobie und Rassismus auftreten. Darüber hinaus fordern sie einen sofortigen Waffenstillstand und Stopp der Bombardierungen sowie die Freilassung aller israelischen Geiseln. Zuletzt sind trotz schlechten Wetters viele Menschen zum „Platz der Menschenrechte“ in Wien gekommen, um ihre Solidarität mit Juden, Jüdinnen, Palästinensern und Palästinenserinnen auszudrücken. Gundi Lamprecht war dabei. Weitere Mahnwachen sollen auch 2024 gehalten werden.

Moderation: Brigitte Krautgartner
Redaktion: Doris Appel