Samstag, 6.4.2024, Dietmar Stipsits

Heute schon gelebt? – Vergebung gelebt?

Der röm.-kath. Pfarrer in Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf, Dietmar Stipsits, erzählt in seinen Morgengedanken über eine Entdeckung, die er im Urlaub gemacht hat, und wie diese Entdeckung ihm im Alltag hilft.

Es ist schon ein paar Jahre her, dass mir an vielen Kirchen in Italien ein neues „Verbotsschild“ aufgefallen ist. Abgebildet war eine Eistüte, die mit einem dicken roten Balken durchgestrichen war: „In der Kirche ist Eis essen verboten!“ Zunächst einmal habe ich über dieses Hinweisschild ganz schön geschmunzelt, dann aber, dann habe ich angefangen, ein wenig weiter darüber nachzudenken. Und je mehr ich nachdachte, desto mehr ist mir aufgegangen, dass es ähnliche „Hinweisschilder“ auch in der Bibel gibt.

Dietmar Stipsits
ist römisch-katholischer Pfarrer in Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf

Seid barmherzig und vergebt einander

Während es in den italienischen Kirchen um ein Verbot geht, finde ich in der Bibel unzählige Gebote für ein gelingendes und erfülltes Leben. Ein derartiges Hinweisschild ist z. B.: „Seid barmherzig und vergebt einander!“ (Eph 4,32). Ich soll vergeben. – Wem das gelingt, der tut nicht nur dem anderen Menschen Gutes, sondern auch sich selbst. Denn nur durch Vergebung kann Frieden einkehren.

Weil Gott einer ist, der stets von ganzem Herzen vergibt, deshalb verlangt er von mir, dass ich ebenso bereit bin zu vergeben. So erklärt es an unzähligen Stellen das Alte Testament. Vergebungsbereitschaft als „Hinweisschild“, damit mein Leben gelingt.