Mittwoch, 10.4.2024, Jakob Geier

„Die Erde für Ostern bereiten“

Für viele ist Ostern bereits vorbei, die Osterneste sind alle gefunden, die Schokoladehasen alle bereits aufgegessen. Allerdings dauert die Osterzeit für die Christinnen und Christen 50 Tage, also bis zu Pfingsten.

Ein Lebenszeichen, das tief mit dem Osterfest verbunden ist, ist die neu aufkeimende Natur. In der Vorbereitung auf Ostern findet sich im Gebetsbuch der Kirche ein Text, der diese Verbindung von Natur und Ostern in eine sehr poetische Sprache fasst: „Das kreisende Jahr lässt nach des Winters Frost und Nacht den Frühling die Erde für Ostern bereiten.“

Jakob Geier
ist Kaplan im Seelsorgeraum Bludenz

Hier bin ich Mensch

Dieses Bild erinnert mich an den sogenannten Osterspaziergang aus Goethes Faust: „Vom Eise befreit sind Strom und Bäche / Durch des Frühlings holden, belebenden Blick; / Im Tale grünet Hoffnungs-Glück; / Der alte Winter, in seiner Schwäche, / Zog sich in raue Berge zurück. … Jeder sonnt sich heute so gern. / Sie feiern die Auferstehung des Herrn, / Denn sie sind selber auferstanden, … Zufrieden jauchzet Groß und Klein: Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein.“

An welchen Orten, bei welchen Menschen kann ich heute neu aufblühen und diese Zufriedenheit erfahren? Wo darf ich heute ganz Mensch sein und Auferstehung feiern?