LEBENSKUNST – Begegnungen am Sonntagmorgen 21.4.2024

Unauslöschliche Erinnerungen

Gut aufgehoben | In Memoriam Michael Horowitz | Der Holocaust-Überlebende Josef Salomonovic erzählt | Immanuel Kant und der Friede

Gut aufgehoben – Aspekte der Bibel

(Johannes 10, 11-18)

„Ich bin der gute Hirt“, sagt Jesus im gegen Ende des 1. Jahrhunderts verfassten Johannesevangelium. Der Autor zeigt damit den als Christus, als Messias, verehrten Jesus von Nazareth als guten Hirten mit Vollmacht, bei dem man „gut aufgehoben“ sein kann: Gedanken von der Theologin und Direktorin des Österreichischen Katholischen Bibelwerks Elisabeth Birnbaum zu jener Evangelienstelle, die für katholische Gottesdienste am 21. April vorgesehen ist.

Fragen des Lebens mit-geteilt – In Memoriam Michael Horowitz

Das Glauben war ihm verwehrt, das Interesse an Fragen und Themen der Transzendenz nicht: Der am 12. April verstorbene Fotograf, Journalist und Schriftsteller Michael Horowitz war ein Agnostiker im besten Sinn.

Mira Ungewitter, baptistische Pastorin, und Michael Horowitz
ORF
Michael Horowitz und Mira Ungewitter

Lebenskunst
Sonntag, 21.4.2024, 7.05 Uhr, Ö1

Auch mit der Theologin und baptistischen Pastorin Mira Ungewitter hat er das Gespräch gesucht. Beider Gedanken über Gott und Gottesbilder, über schlechte Noten, prägende Musik, Tinder, Klima, Kirche und Krisen finden sich in „Über Gott und die Welt“, einem Buch, das große Fragen aufwirft und sehr persönliche Einblicke liefert. Im Vorjahr ist es erschienen, Johannes Kaup hat aus diesem Anlass mit Michael Horowitz und Mira Ungewitter gesprochen.

Buchhinweis:

Michael Horowitz | Mira Ungewitter, „Über Gott und die Welt. Begegnungen eines alten Agnostikers mit einer jungen Pastorin“, Verlag Ueberreuter

Unauslöschliche Erinnerungen – Der Holocaust-Überlebende Josef Salomonovic erzählt

Das jüdische Pessachfest, das in diesem Jahr am Abend des 22. April beginnt, erinnert an das Wunder der Befreiung der Israeliten aus der Knechtschaft in Ägypten. Die persönliche Befreiung des Josef Salomonovic, die schier unglaublichen Zufälle und Wunder, die ihm widerfahren sind, sind nun in einem Buch zu lesen, das seine Schwägerin, die Historikerin Shoshana Duizend-Jensen verfasst hat: „Pepek. Ein Kind überlebt den Holocaust“, ist sein Titel.

Josef Salomonovic mit Familie und Buchautorin Shoshana Duizend-Jensen
ORF/Maria Harmer
Josef „Pepek“ Salomonovic im Kreise seiner Familie

Josef „Pepek“ Salomonovic hat als kleines jüdisches Kind das Ghetto in Lodz und fünf Konzentrations- und Zwangsarbeitslager überlebt. Als Vierjähriger entrinnt er – auf einem Dachboden versteckt – dem Tod durch Vergasung, der Bombenangriff auf Dresden bewahrt ihn in letzter Sekunde vor der Erschießung, und ein Bauer versteckt ihn als Überlebenden des Todesmarsches in seiner Scheune.

Heute ist der 1938 in Mährisch-Ostrau geborene Josef Salomonovic einer der letzten noch lebenden Zeugen des Holocaust. Anlässlich der sehr persönlich gehaltenen Buchpräsentation im Jüdischen Museum Wien hat „Pepek“ aus seinem Leben erzählt, Maria Harmer war dabei.

Buchhinweis

Shoshana Duizend-Jensen, „Pepek. Ein Kind überlebt den Holocaust“, Verlag Löcker

Vom Mut, sich des Verstandes zu bedienen – Immanuel Kant und der Friede

Der 300. Geburtstag des großen Philosophen der Aufklärung, Immanuel Kant, geboren am 22. April 1724 in Königsberg, Preußen, gestorben am 12. Februar 1804 ebenda, ist nicht zu übersehen. In Wort und Schrift wird derzeit des Professors der Logik und Metaphysik gedacht, in LEBENSKUNST auch durchaus mit Humor.

Kants Werk „Kritik der reinen Vernunft“ kennzeichnet einen Wendepunkt in der Philosophiegeschichte und den Beginn der modernen Philosophie. Doch der Übersetzer und Autor Herbert Maurer widmet sich Kants Schrift „Zum ewigen Frieden“: ein Appell, sich des Verstandes zu bedienen und sich nicht dem Chaos der Ideologien sowie der Willkür hinzugeben.

Redaktion & Moderation: Doris Appel