Russisch-Orthodoxe

Patriarch Kyrill positiv auf Coronavirus getestet

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill ist nach Angaben seiner Kirche positiv auf das Coronavirus getestet worden. Alle geplanten Treffen und Reisen in den kommenden Tagen seien abgesagt, gab die russisch-orthodoxe Kirche am Freitag bekannt. Das Kirchenoberhaupt habe „ausgeprägte Symptome“ und brauche „Bettruhe und Isolation“.

Das 75 Jahre alte russisch-orthodoxe Kirchenoberhaupt muss nach Angaben seines Sprechers Vladimir Legoyda im Bett bleiben. Sein Zustand sei jedoch weiterhin „zufriedenstellend“. Damit bleibt Patriarch Kyrill auch der Zeremonie im Kreml fern, bei der Russlands Staatschef Wladimir Putin die Annexion von vier besetzten ukrainischen Regionen formell vollziehen will.

Patriarch Kyrill führt die russisch-orthodoxe Kirche seit 2009 an und ist ein vehementer Unterstützer der Politik Putins. Nachdem Putin in der vergangenen Woche eine Mobilmachung verkündete und damit Proteste und die Flucht von Männern auslöste, deutete der Patriarch an, dass in der Ukraine gestorbene russische Soldaten in den Himmel kämen – mehr dazu in Patriarch: Gefallenen Soldaten werden Sünden erlassen.

Sanktionen gegen Patriarchen

„Wenn jemand, getrieben von einem Pflichtgefühl und dem Bedürfnis, einen Eid zu erfüllen, seiner Berufung treu bleibt und in Ausübung seiner militärischen Pflichten stirbt, dann begeht er zweifellos einen dem Opfer gleichkommenden Akt“, sagte Kyrill in einer Predigt am vergangenen Sonntag. „Wir glauben, dass dieses Opfer all die Sünden wegwäscht, die ein Mensch begangen hat.“

Großbritannien und Kanada haben Sanktionen gegen den Patriarchen verhängt wegen seiner Unterstützung für die „militärische Spezialoperation“ Russlands in der Ukraine.