Papst Franziskus beim Angelus-Gebet
Reuters/Vatican Media
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Neujahrsmesse

Papst Franziskus betet für Benedikt XVI.

Papst Franziskus hat am Tag nach dem Tod von Benedikt XVI. in der Neujahrsmesse für den emeritierten Papst gebetet. Benedikt XVI. starb am Samstagmorgen im Alter von 95 Jahren im Vatikan-Kloster Mater Ecclesiae.

„Vertrauen wir heute den geliebten emeritierten Papst Benedikt XVI. der Mutter Gottes an, auf dass sie ihn auf seinem Weg von dieser Welt zu Gott begleite“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag während der Neujahrsmesse im Petersdom.

„Wir alle schließen uns mit einem Herzen und einer Seele zusammen, im Danken an Gott für das Geschenk dieses treuen Dieners des Evangeliums und der Kirche.“ Die zahlreichen Gläubigen, Pilger und Besucher auf dem Petersplatz applaudierten nach den Worten Franziskus’ über Benedikt. Kürzlich sei im Fernsehen das Leben seines Vorgängers zu sehen gewesen, fügte der Argentinier an.

Benedikt als „Geschenk Gottes“

In der Silvesterandacht am Samstagabend hatte Franziskus bereits Benedikts Dienst für den Glauben und das Gebet gewürdigt. Der Papst nannte den Verstorbenen „ein Geschenk“ Gottes und eine „edle und sanfte Person“. Joseph Ratzinger – Benedikts bürgerlicher Name – soll ab Montag im Petersdom aufgebahrt werden. Am kommenden Donnerstag sind der Trauergottesdienst und die Beisetzung geplant.

In seiner Neujahrspredigt am Sonntag ging Franziskus anlässlich des Welttages für den Frieden, den die katholische Kirche am 1. Jänner begeht, besonders auf die Leidtragenden von Kriegen ein.

Gebet für leidende Kinder

„Bitten wir die Mutter Gottes in besonderer Weise für die Kinder, die leiden und nicht mehr die Kraft zum Beten haben, für die vielen Brüder und Schwestern, die in weiten Teilen der Welt von Krieg betroffen sind“, sagte der 86 Jahre alte Argentinier. Die Menschen hätten die Festtage in Dunkelheit und Angst inmitten von Gewalt und Gleichgültigkeit verlebt.

Als guten Vorsatz für das neue Jahr empfahl Franziskus, nicht bequem und gleichgültig auf die Weltgeschehnisse zu blicken, sondern Gutes zu tun und „sich die Hände schmutzig zu machen“. Man könne nicht still sitzen und bequem darauf warten, dass die Dinge besser würden.

„Niemand kann sich selbst retten“

Der Weltfriedenstag der katholischen Kirche steht 2023 unter dem Motto: „Niemand kann sich allein retten. Nach Covid-19 neu beginnen, um gemeinsam Wege des Friedens zu erkunden“. Bei dem Angelus-Gebet ging Franziskus daher auch auf gemeinsame Anstrengungen ein: „Indem wir heute den Weltfriedenstag feiern, werden wir uns wieder der Verantwortung bewusst, die uns für den Aufbau der Zukunft anvertraut wurde“, sagte Papst Franziskus.

„Angesichts der persönlichen und sozialen Krisen, die wir erleben, angesichts der Tragödie des Krieges, sind wir aufgerufen, uns den Herausforderungen unserer Welt mit Verantwortung und Mitgefühl zu stellen. Und wir können dies tun, wenn wir füreinander sorgen und wenn wir uns alle gemeinsam um unser gemeinsames Haus kümmern“, fügte der Papst hinzu.