Cem Haus der ALEVI
Erdal Kalayci
Erdal Kalayci

Alevitische Glaubensgemeinschaft Österreich

Die Alevitische Glaubensgemeinschaft (ALEVI) in Österreich ist eine gesetzlich anerkannte Religionsgesellschaft und somit Ansprechpartnerin für alle Mitglieder der Religionsgemeinschaft und auch für die Politik. Die Religionsgemeinschaft vertritt die religiösen Angelegenheiten von Alevitinnen und Aleviten in Österreich.

Mit dem Tod des Propheten Mohammed im Jahr 632 haben die Streitigkeiten um die rechtmäßige Nachfolge des Propheten zur Spaltung des Islams geführt. Nach dem Verständnis von ALEVI ist das Alevitentum neben dem Sunnitentum und dem Schiitentum eine eigenständige Glaubensgemeinschaft innerhalb des Islam. Gleichzeitig verstehen sich aber viele Alevitinnen und Aleviten gar nicht als Musliminnen und Muslime. Es gibt mittlerweile mehrere Gruppen von Alevitinnen und Aleviten, die sich in Bekenntnisgemeinschaften organisiert haben.

  • Mitglieder: ca. 27.000
  • Anerkannt seit: 2013
  • Gemeinden: 9
  • Gotteshäuser: 9
  • Höchster Feiertag: Opferfest

Zentrale Glaubensinhalte

Alevitinnen und Aleviten bekennen sich zu Gott, dem Propheten Mohammed und dem Heiligen Ali. Alevitinnen und Aleviten lehnen die Scharia (Gesetzeskodex im orthodoxen Islam) und die Sunna (Verhaltensformen und -techniken im orthodoxen Islam) ab.

Der Namensgeber der Glaubensgemeinschaft ist Ali, der Schwiegersohn des islamischen Propheten Mohammed. Ali wird im Alevitentum als sprechender Koran bezeichnet, und den zwölf Imamen, die direkte Nachkommen des islamischen Propheten sein sollen, wird große Bedeutung zugeschrieben. Sie sollen es gewesen sein, die das Wissen und die alevitische Theologie weitergegeben haben. Die Verehrung der zwölf Imame und die Beachtung ihrer Lehre gehören gleichermaßen zu den Glaubensgrundlagen, wie die Anerkennung sämtlicher Menschen als Schöpfung Gottes und Träger des göttlichen Lichts.