Leuchtende Papiersterne
APA/dpa/Sebastian Kahnert
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Christentum

Weihnachtsfeiern bei 2,4 Milliarden Menschen

Rund 2,4 Milliarden Christinnen und Christen weltweit feiern am 24./25. Dezember und am 6./7. Jänner (Ostkirchen) das Fest der Geburt Christi. Das Weihnachtsfest ist eines der ältesten kirchlichen Feste und mit vielen Symbolen aufgeladen.

Katholische sowie anglikanische, protestantische und einige orthodoxe Gläubige feiern am 24./25. Dezember das Fest. In den russisch-, serbisch-, koptisch-, äthiopisch- und armenisch-orthodoxen Kirchen wird hingegen nach dem Julianischen Kalender erst am 6./7. Jänner Weihnachten gefeiert. Die Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU) feiert heuer erstmals Weihnachten ebenfalls am 24./25. Dezember.

Das Weihnachtsfest am Heiligen Abend ist die nach altem kirchlichen Brauch übliche „Vorfeier“ (Vigil) eines Hochfestes. Der Tag nach Weihnachten (26. Dezember) wird bei Katholikinnen und Katholiken als Hochfest des heiligen Stephanus begangen.

 Sternenhimmel
APA/dpa/Matthias Balk
Der „Stern von Bethlehem“ dürfte eine besondere astronomische Erscheinung gewesen sein

Für viele Gläubige steht das heurige Weihnachtsfest besonders unter dem Eindruck des Krieges im Heiligen Land. In Bethlehem, der überlieferten Geburtsstadt Jesu, wurden deswegen die öffentlichen Weihnachtsfeiern abgesagt – mehr dazu in Christen in Nahost: Eindringlicher Friedensappell. Dennoch rufen Kirchenvertreter dazu auf, die christliche „frohe Botschaft“ der Hoffnung und des Friedens nicht zu verlieren. Papst Franziskus forderte ein Ende der Konflikte in der Ukraine, in Syrien, in vielen Ländern Afrikas und jetzt in Israel und den Palästinensergebieten.

Begriff „Weihnachten“ seit dem 12. Jahrhundert

Die Feier des Geburtsfestes Jesu am 25. Dezember gilt bereits für das Jahr 336 in der römischen Stadtliturgie als historisch gesichert, schrieb die Diözese Klagenfurt in einer Aussendung vor Weihnachten.

Die deutsche Bezeichnung „Weihnachten“ ist aber erst seit dem 12. Jahrhundert belegt. Der Begriff entstand um 1150 und stammt aus dem Mittelhochdeutschen „ze den wihen nahten“, was so viel bedeutet wie „zu den geweihten, heiligen Nächten“. Aus dieser Bezeichnung ging der Begriff des Heiligen Abends, des Vorabends des Festes der Geburt Jesu, hervor.

Ein „Stern“ wies nach Bethlehem

Zu den ältesten Weihnachtssymbolen zählt der Stern, er diene als Symbol für Orientierungshilfe in dunkler Zeit. Das Matthäus-Evangelium berichtet von Magiern beziehungsweise Sterndeutern, die einer Sternkonstellation folgten. Bei diesem „Stern von Bethlehem“ – auch „Weihnachtsstern“ und „Stern der Weisen“ genannt – dürfte es sich um eine besondere astronomische Erscheinung in zeitlicher Nähe zur Geburt Jesu gehandelt haben, die jedoch wissenschaftlich nicht nachgewiesen ist, so die Aussendung.

Diese Erscheinung wies der Überlieferung zufolge auf Bethlehem, eine Stadt zehn Kilometer südlich von Jerusalem. Die Evangelien nennen übereinstimmend Bethlehem („Haus des Brotes“) als Geburtsort Jesu. Nazareth hingegen ist der Heimatort Jesu, der deswegen auch Nazaräer genannt wird.

Christbaum als Symbol für Weihnachten

Ein weiteres Weihnachtssymbol ist der Christ- bzw. Weihnachtsbaum. Er wurde im Laufe der Jahrhunderte zum wohl bekanntesten und beliebtesten Symbol von Weihnachten. Der Baum ist ein uraltes Lebenssymbol und gilt als Zeichen der Fruchtbarkeit und des Wachstums. Schon im Mittelalter schmückten die Menschen ihre Wohnstätten mit immergrünen Zweigen von Fichte, Tanne, Kiefer, Eibe, Wacholder und Mistel. Die Lebenskraft, die in den Pflanzen steckte, galt als Zeichen der Hoffnung auf ein Wiedererwachen der Natur, als Symbol des Lebens.

Kinder schmücken einen Christbaum
APA/dpa-Zentralbild/Patrick Pleul
Geschmückte Nadelbäume haben sich zu einem Symbol für Weihnachten entwickelt

Als frühester Beleg für einen mit Sternen und Lichtern geschmückten Baum gilt laut Diözese Klagenfurt ein Kupferstich aus dem Jahr 1509. Später begann man, diesen Tannenbaum bzw. Tannenzweige am Weihnachtsabend mit Festtagsgebäck, Äpfeln und Kerzen zu schmücken.

In Österreich ist der Christbaum erstmals während des Wiener Kongresses 1814 aktenkundig bezeugt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fand der Christbaum in den christlichen Kirchen und vielen Familien Einzug. Die Kerzen auf dem Weihnachtsbaum sollen deutlich machen, dass mit der Geburt Jesu das Dunkel der Welt erhellt wird.

Weihnachten als Geschenktag

Weihnachten ist unmittelbar mit Geschenken verbunden. Eigentlicher Grund dafür ist das Jesuskind in der Krippe, das Christinnen und Christen als Geschenk Gottes an die Welt verstehen. Einen „Kinderbeschenktag“ gabe es schon im frühen Mittelalter, allerdings zunächst am 28. Dezember, dem Tag der unschuldigen Kinder. Durch die aufkommende Nikolausverehrung setzte sich im 14. Jahrhundert allerdings der 6. Dezember, der Festtag des heiligen Nikolaus, als Datum für den Kinderbeschenktag durch.

Nach der Reformation im 16. Jahrhundert wurde ein neuer Tag gesucht. In protestantischen Gebieten wurde der 24. bzw. 25. Dezember als Geschenktag festgelegt. Erst nach 1900 wurde der Beschenkungstag konfessionsübergreifend auf den Heiligen Abend verlegt.