Labor
ORF
ORF
25.4.2021, 12.30 Uhr, ORF 2, 27.4.2021, 9.00 Uhr, ORF III, 1.5.2021, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

Umstrittener Durchbruch: Forscher kreieren Mischwesen aus Mensch und Affe

Umstrittener Durchbruch: Forscher kreieren Mischwesen aus Mensch und Affe | Myanmar I: Solidaritätskundgebung in Wien gegen Militärgewalt | Myanmar II: Terror im „Land der goldenen Pagoden“ | „Tot und lebendig:“ Die „Alten Meister“ des Guillaume Bruère

25.4.2021, 12.30 Uhr, ORF 2
27.4.2021, 9.00 Uhr, ORF III
1.5.2021, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

Umstrittener Durchbruch: Forscher kreieren Mischwesen aus Mensch und Affe

Mischwesen aus Mensch und Tier, sogenannte Chimären, faszinieren Menschen schon lange. Dies belegen die griechische und die indischen Mythologie. Mischwesen im Labor zu schaffen, das versucht seit den 1970er-Jahren die Forschung.

Das ambitionierte Ziel ist die Züchtung menschlicher Organe, die für Organtransplantationen weltweit dringend gebraucht werden. Nun ist es vor einiger Zeit einem Forschungsteam in den USA erstmals gelungen, ein Mischwesen aus Affe und Mensch zu kreieren.

Das Experiment, das jetzt einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt worden ist, stellt einen Durchbruch dar, wirft aber auch fundamentale ethische Fragen auf.

In einem aktuellen „Orientierung“-Beitrag sprechen der Leiter der Transplantationsambulanz des AKH in Wien, Andreas Zuckermann, und der Mediziner und katholische Theologe Matthias Beck über Chancen und Risiken dieser Entwicklung.

Debatte um Affe-Mensch-Wesen

Ein Forscherteam des „Salk Institute“ in Kalifornien hat menschliche Stammzellen in sechs Tage alte Affenembryonen eingespritzt. 103 entwickelten sich zehn Tage lang. Am Ende der Studie – am Tag 19 nach der Befruchtung – lebten noch drei. Geschehen ist all das schon vor zwei Jahren, jetzt aber liegt die umfassende Studie darüber vor und die ethische Debatte ist wieder ins Rollen gekommen.

Bericht: Maresi Engelmayer, Irene Klissenbauer; Länge: 7 Minuten

Myanmar I: Solidaritätskundgebung in Wien gegen Militärgewalt

Das buddhistische Neujahrsfest wurde am 17. April in Myanmar begangen. Doch nach Feiern war wohl niemandem zumute. Seit einem Militärputsch am 1. Februar kommt das Land nicht zur Ruhe.

Beinahe täglich wird von neuen Übergriffen des Militärs gegen Demonstrierende berichtet. Mehr als 700 Menschen sind der staatlichen Gewalt bereits zum Opfer gefallen. Die burmesische Gemeinschaft in Österreich hat daher den diesjährigen 17. April zum Anlass genommen, in Kooperation mit der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft zu einem „interreligiösen Gebet für den Weltfrieden und speziell für den Frieden in Myanmar“ zu bitten.

Unter den geladenen Gästen: Vertreter der Weltreligionen wie Dompfarrer Toni Faber, der Imam Ramazan Demir und der Theravada-Buddhist Bante Seelawansa. „Wir wünschen uns mit diesem Segen, dass baldiger Friede in unser Land einkehrt und dass wir wieder ein normales Leben führen können, wie jedes andere Land auch“, so Nyan Win, der Organisator des Friedensgebetes auf dem Stephansplatz.

Interreligiöses Gebet für Myanmar

Die burmesische Gemeinschaft in Österreich hat in Kooperation mit der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft zu einem „interreligiösen Gebet für den Weltfrieden und speziell für den Frieden in Myanmar“ aufgerufen. Mit dabei waren auch Dompfarrer Toni Faber und der Imam Ramazan Demir.

Bericht: Gundi Lamprecht, Länge: 4 Minuten

Myanmar II: Terror im „Land der goldenen Pagoden“

Seit dem Militärputsch Anfang Februar wird das Land zwischen Indien und China von einer Repressionswelle erschüttert. Doch auch der Widerstand gegen die Gewalt hält an: Besonders die junge Generation in den großen Städten Yangon und Mandalay trägt die Protestbewegung.

Im traditionell buddhistisch geprägten Myanmar spielen dabei auch die Mönche eine wesentliche Rolle. Ein gar nicht kleiner Teil von ihnen leistet stillen Widerstand gegen die „Tatmadaw“ (so der Name der Streitkräfte von Myanmar). Und erstmals gibt es in Myanmar so etwas wie eine „interreligiöse Solidarität“: Buddhisten, Muslime und Christen wenden sich gemeinsam gegen die Rückkehr der Armee an die Macht.

Doch warum intervenierten die Streitkräfte überhaupt? Welche Chancen hat die Protestbewegung? Und – welche Rolle spielen die Religionsgemeinschaften? Die „Orientierung“ hat darüber mit Philipp Annawitt gesprochen.

Er war zwischen 2015 und 2020 im Dienste des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen in Myanmar und hat über Jahre hinweg das Parlament des asiatischen Landes beraten.

Interreligiöse Solidarität in Mynamar

Seit fast drei Monaten leisten Menschen in Myanmar Widerstand gegen die Militärjunta. Ein bedeutende Rolle in dem vom Theravada-Buddhismus geprägten Land zwischen Indien und China spielen die Mönche. Mitglieder der demokratische Regierung – wie auch Friedensnobelpreisträgerin Aung Saaan Suu Kyi wurden festgenommen. Viele leisten Widerstand, erstmals gibt es auch eine Art „interreligiöse Solidarität“.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 7 Minuten

„Tot und lebendig:“ Die „Alten Meister“ des Guillaume Bruère

Im KULTUM, dem Grazer „Zentrum für Gegenwart Kunst und Religion“ ist derzeit eine ungewöhnliche Ausstellung zu sehen. Der 1976 in Frankreich geborene Künstler Guillaume Bruère – er lebt als Zeichner, Maler, Bildhauer und Performancekünstler in Berlin – zeigt Arbeiten, in denen er sich mit der religiösen Bildwelt der Kunstgeschichte auseinandersetzt.

So hat er etwa in Toledo die berühmte Apostel-Serie El Grecos in einem einzigen Tag nachgezeichnet und interpretiert. Caravaggios „Grablegung“ oder auch der Heilige Hieronymus vor seiner Höhle werden auf neue Weise lebendig.

Kreuzigungsszenen werden in der Interpretation und Handschrift des sensiblen Künstlers zu einem Drama der Liebe oder der Sehnsucht nach ihr. Einmal sitzen Adam und Eva unter dem Gekreuzigten. „Come, give me a hug!“ „Komm, umarme mich“, steht darunter. Die Ausstellung ist noch bis 8. Mai geöffnet.

Schau von Guilleaume Bruere in Graz

Im Grazer „Zentrum für Gegenwart Kunst und Religion“ – kurz kultum – werden derzeit Arbeiten des Künstlers Guilleaume Bruere gezeigt, für die er sich intensiv mit den Werken der Alten Meister auseinandergesetzt hat.

Bericht: Christian Rathner, Länge: 7 Minuten

Moderation: Sandra Szabo
Sendungsverantwortung: Norbert Steidl