Eröffnung der Synode
APA/AFP/Tiziana FABI
APA/AFP/Tiziana FABI
10.10.2021, 12.30 Uhr, ORF 2

Katholiken: Start für „synodalen Prozess“

Auf dem Weg: Start für „synodalen Prozess“ der katholischen Kirche | „Epochale Reformchance“: Stimmen aus Österreich zum Start der Synode | Robert Jonischkeit: Superintendent, Pferdeflüsterer und Metal-Fan |

10.10.2021, 12.30 Uhr, ORF 2
12.10.2021, 9.00 Uhr, ORF III
16.10.2021, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

Auf dem Weg: Start für „synodalen Prozess“ der katholischen Kirche

Es ist eine höchst ambitionierte Aufgabe, die Papst Franziskus innerhalb der römisch-katholischen Kirche angestoßen hat: Die möge sich auf einen weltweiten synodalen Weg machen – Titel: „Für einen synodalen Weg: Gemeinschaft, Teilhabe und Mission“ – um stärker zusammenzuwachsen.

Im Jahr 2023 soll dieser Prozess mit einer Weltsynode im Vatikan abgeschlossen werden. Bis dahin sollen sich Gläubige, Laien, Ordensleute, Priester und Bischöfe in einem mehrstufigen Dialog über Gegenwart und Zukunft der Kirche austauschen.

Am kommenden Wochenende fällt in Rom der Startschuss zu diesem synodalen Prozess, bei dem in den ersten Monaten die Kirchenbasis nach deren Wünschen, Anregungen und Vorstellungen befragt werden soll. Im aktuellen „Orientierung-Beitrag aus Rom kommen Priester, Organisatoren und Beobachterinnen zu Wort.

Bericht: Katharina Wagner, Länge: 6 Minuten

Katholische Kirche startet „synodalen Prozess“

Die römisch-katholische Kirche könnte einen neuen Weg einschlagen, denn Papst Franziskus hat die Weltsynode, den „synodalen Weg“, eröffnet. Zwei Jahre lang soll der Prozess dauern. Er ist mit den Schlagworten „Gemeinschaft, Partizipation und Mission“ verbunden.

„Epochale Reformchance“: Stimmen aus Österreich zum Start der Synode

„Es ist eine epochale Reformchance der Kirche“, so der Theologe Paul M. Zulehner über den synodalen Weg der katholischen Weltkirche. Und dieser Weg scheint Papst Franziskus ein Herzensanliegen zu sein. Das Bemerkenswerte: Er beginnt „ganz unten“, in den Diözesen und pastoralen Einheiten wie Pfarrgemeinden, Gemeinschaften und Organisationen.

Weltweit könnten Laien mehr Mitspracherecht, mehr „Partizipationsmöglichkeiten“ erhalten. Wie nicht nur Antworten des Westens in diesen Diskussionsprozess einfließen werden, sondern auch Blickwinkel aus Afrika, Lateinamerika und Asien Aufmerksamkeit erfahren werden – da ist schon vorab mit einer großen Vielfalt zu rechnen. Einer Vielfalt, die sich letztlich auch in einer „Schlussrunde“ – eben einer Weltsynode der Bischöfe im Jahr 2023 – abbilden sollte.

„In Afrika oder Asien gibt es schon lange kleine christliche Gemeinschaften, die sich zusammenfinden und sich austauschen, wie sie sich ihr Leben vorstellen, inspiriert vom Wort Gottes“, sagt der Steyler Missionar Franz Helm, „da können wir in Europa noch viel lernen“.

Weg von einem „monarchisch-hierarchischen Denken“, hin zu mehr Demokratie, das sei das Ziel des synodalen Weges. Die „Orientierung“ hat mit Pfarrgemeinderäten, Pfarrern, Historikern und Theologen über ihre Skepsis , Hoffnungen und Wünsche im Blick auf den neuen, synodalen Weg gesprochen.

Bericht: Gundi Lamprecht, Länge: 7 Minuten

„Epochale Reformchance“: Stimmen aus Österreich

In Österreich beginnt der diözesane Weg in Pfarrgemeinden, Gemeinschaften und kirchlichen Organisationen. Hier einige Stimmen zum neuen Weg von Papst Franziskus.

Im „Orientierung“-Studiogespräch zum Synodenstart: Regina Polak, katholische Theologin, Religions- und Werteforscherin, Professorin und Vorständin des Instituts für Praktische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien

Theologin Polak zum „synodalen Prozess“

Die katholische Theologin und Werteforscherin Regina Polak ordnet die geschichtliche Relevanz der Wertesynode, die der Papst Franziskus eröffnet hat, ein.

Talk: Könnte Weltsynode zur Zerreißprobe werden?

Die katholische Theologin und Werteforscherin Regina Polak spricht darüber, ob die katholische Kirche für ein derartiges Mammutprojekt, wie die Weltsynode, bereit ist, und welche Konflikte auftreten können.

Robert Jonischkeit: Superintendent, Pferdeflüsterer und Metal-Fan

Im März wurde der Kufsteiner Pfarrer Robert Jonischkeit zum neuen Superintendenten der Evangelischen Diözese Burgenland gewählt – mit starkem Rückhalt: Schon im ersten Wahlgang erhielt er die notwendige Mehrheit, mehr als zwei Drittel der Stimmen.

Mittlerweile ist er mit seiner Familie nach Eisenstadt übersiedelt. Seit September ist er im Amt. In seinen Zuständigkeitsbereich fallen 29 Pfarrgemeinden mit rund 32.000 evangelischen Christinnen und Christen.

Jonischkeit hegte schon länger den Wunsch, das Amt eines Superintendenten auszuüben. Die Entscheidung für die Kandidatur im Burgenland fiel bei einem Familienurlaub in Mörbisch im Sommer vor drei Jahren. Im Gespräch mit der „Orientierung“ erzählt er von seinem Anliegen, Menschen nach corona-bedingter Distanz wieder zurück in die Gemeinden zu holen.

Er wolle seine Leitungsrolle als gemeinschaftliche Aufgabe verstanden wissen, die er zusammen mit Teams in den Pfarren auf Augenhöhe ausführen möchte. Dabei sei ihm der offene, konstruktive Umgang mit unterschiedlichen Ansichten besonders wichtig.

Ein „Orientierung“-Team hat den neuen Superintendenten mit einer Leidenschaft für harte Rockmusik, antike Sprachen, den Pferdesport und Harry Potter einen Tag lang in seiner neuen Wahlheimat begleitet.

Die feierliche Amtseinführung von Robert Jonischkeit findet am Samstag, den 16. Oktober statt und wird ab 15.00 Uhr in ORF 2 Burgenland und in ORF III übertragen.

Bericht: Marcus Marschalek, Helene Dallinger; Länge: 6 Minuten

Superintendent Robert Jonischkeit im Porträt

Robert Jonischkeit wurde im März 2021 zum neuen Superintendenten der Evangelischen Diözese Burgenland gewählt. „Orientierung“ hat den Metal-Fan, der vor kurzem erst von Kufstein nach Eisenstadt gezogen ist, einen Tag lang begleitet.

Moderation: Sandra Szabo
Sendungsverantwortung: Norbert Steidl