Innenhof und Residenz des Markgrafen Leopold III in Klosterneuburg.
ORF/pre tv/Peter Beringer
ORF/pre tv/Peter Beringer
Di., 14.12.2021, 22:35 Uhr, ORF 2

„Als das Christentum nach Österreich kam“ und „Verlorene Leben“

Unzählige christliche Bauten und farbenfrohe religiöse Bräuche prägen noch heute Österreichs Landschaft und seine Identität. Doch wie kam es dazu?

„kreuz und quer“

Jeden Dienstag um 22.30 Uhr in ORF 2

Peter Beringers „kreuz und quer“-Neuproduktion „Als das Christentum nach Österreich kam“ zeigt Stationen der Christianisierung Österreichs ab der Römerzeit bis etwa zum Jahr 1200.

In „Verlorene Leben – Österreicherinnen im sowjetischen ‚Gulag‘“ (23.10 Uhr) machen sich Anita Lackenberger und Gerhard Mader auf Spurensuche nach vergessenen österreichischen Frauenschicksalen.

Sie dokumentieren das Leben von Frauen, die unter extremen Lebensbedingungen – von Kasachstan bis Sibirien – im Gulag gelandet waren.

„Als das Christentum nach Österreich kam“

Die Christianisierung Österreichs beginnt schon in der römischen Spätantike. Trotz aller Widerstände des römischen Zentralstaates findet das Christentum bereits ab dem 3. Jahrhundert nach Christus Zulauf bei den Bewohnern und Bewohnerinnen des Alpenraums an der Donau und setzt sich nach seiner Legalisierung 313 als Mehrheitsreligion durch.

Mit der Gründung von Bistümern und Klöstern ab dem Frühmittelalter treiben Franken und Bayern – durch Eroberung und Mission – den Prozess der Christianisierung weiter voran. Neue Klöster sind auch für die Babenberger und ihre Gefolgsleute ab der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts das wichtigste Mittel, ein zunächst dünn besiedeltes Gebiet zu erschließen und ihre politische Herrschaft abzusichern.

Es ist diese Entwicklung, die auch dazu beiträgt, die räumliche Struktur Österreichs – mit christlichen Bauwerken und Wegmarken – so zu prägen, wie wir sie bis heute kennen. Doch geradlinig war die Entwicklung nicht. Über 1.000 Jahre gab es Perioden des Rückzugs und der Niederlage. Zeitweise wurden Christen aus bestimmten Räumen und Regionen sogar wieder vollständig verdrängt.

Der Film zeigt Stationen der Christianisierung Österreichs ab der Römerzeit bis etwa zum Jahr 1200. Schauplätze sind frühe Kirchen der Römerzeit in Lorch bei Enns und am Georgenberg bei Kuchl sowie Ausgrabungen in Kärnten, die ein Licht auf die Völkerwanderungszeit und das Frühmittelalter werfen. Gezeigt wird zudem Salzburg – früher Brennpunkt der frühmittelalterlichen Mission – und schließlich Klosterneuburg als Zentrum babenbergischer Herrschaft.

Interviews mit dem Kirchenhistoriker Thomas Prügl, der Historikerin Christina Lutter, den Archäologen und Ausgräbern Reinhard Harreither, Kurt Karpf und Franz Glaser und dem Erzabt von St. Peter in Salzburg, Korbinian Birnbacher, beleuchten eine spannende Periode der Geschichte unseres Landes.

Ein Film von Peter Beringer

Lubjanka, Kommandaozentrale des KGB in Moskau.
ORF/Produktion West

„Verlorene Leben – Österreicherinnen im sowjetischen ‚Gulag‘“

Auf der Suche nach einem neuen, besseren und gerechten Leben wanderten viele Österreicherinnen ab den 1920er Jahren in die Sowjetunion aus. Ihr Ziel war der Aufbau einer neuen Gesellschaft, die die Arbeitslosigkeit, das Wirtschaftschaos und nach 1934 den Bürgerkrieg hinter sich lassen sollte. Spätestens 1937 waren sie als Ausländerinnen von Repression, Todesurteilen und Lagerhaft betroffen. Als Frauen von „Repressierten“ – ihre Ehemänner wurden meist sofort erschossen bzw. zu langjähriger Lagerhaft verurteilt – füllten sie die Frauenlager.

Von ihren Kindern getrennt, mussten sie unter unmenschlichen Bedingungen die Lagerhaft überstehen oder fanden den Tod. Nach dem Abschluss des Hitler-Stalin-Pakts wurden manche der gefangenen österreichischen Frauen direkt von Stalins Gulag in die nationalsozialistischen Konzentrationslager geschickt.

Aus den Lagern kamen die meisten überlebenden Frauen großteils erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Etwa 250 Österreicherinnen wurden von den sowjetischen Behörden in der Besatzungszeit nach dem Zweiten Weltkrieg verschleppt und landeten – wie Margarethe Ottillinger als eine der Bekanntesten – für Jahre in den Gulag-Straflagern.

Für die Dokumentation konnte in einer Kooperation mit den Gulag-Museen Alzhir und Dolinka (Kasachstan) Filmmaterial über die Lebensbedingungen in den sowjetischen Lagern verwendet werden. Gedreht wurde sowohl in Russland als auch in Kasachstan.

Mit wenigen noch verbliebenen Zeitzeuginnen und -zeugen bzw. deren Nachkommen konnten persönliche Lebenswege betroffener Frauen dokumentiert werden. Der Film entstand als Koproduktion von ORF und Produktion West mit Unterstützung des Landes Niederösterreich, Zukunftsfonds der Republik Österreich, BMUKK, BMEIA und der Europäischen Union Bürger für Bürger.

Ein Film von Anita Lackenberger und Gerhard Mader