Predigt

Gottesdienst aus St. Michael Schwanenstadt

Kennen Sie die Gebärde für Applaus? Sie haben Sie am Ende des letzten Hallelujas gesehen. (Gebärde zeigen). Warum der Applaus am Ende des Evangeliums? Wenn der Papst, ein Politiker eine Rede hält, wird am Schluss applaudiert. Und jetzt im Evangelium hat Jesus für uns eine Rede gehalten. Darum der Applaus.

Wenn ich mit Leuten übers Beichten rede sagen sie oft:
Ich weiß nicht was ich beichten soll.
Dann sage ich zum Mann: du beichtest die Sünden von deiner Frau
Und zur Frau: Du beichtes Sünden von deinem Mann.
Dann lächeln sie.
War Spass. Jeder muss seine eigenen Sünden beichten.

Jesus redet vom Balken im Auge des Bruders und im eigenen Auge:
Kleine Balken wie kleine Fehler; große Balken wie große Fehler.

Wir reden über die – kleinen – Fehler, Schwächen Sünden der anderen –
die eigenen Fehler, Schwächen, Sünden –erkennen wir nicht.

Wir erwarten: da, da musst du dich änderen –
Aber selber ändern – schwierig.
Jesus sagt: zuerst zieh Balken aus deinem Auge, dann aus dem Auge das Bruders.
Wir müssen zuerst uns selber ändern –dann können wir zum andern sagen: da ändere dich, dort änder dich.

Immer wieder geht mir auch der Krieg in der Ukraine durch den Kopf: Bilder von Zerstörung, von Leid der Menschen. Es ist zum Weinen.
Da ist nicht mehr die Frage: „Wie groß ist der Balken in deinem Auge oder in meinem Auge“

Die erste Frage ist: wie können Politiker, Veranwortliche Frieden schaffen, was können wir für den Frieden tun.

Als Christ glaube ich: Der Stärkere ist nicht wer Krieg gewinnt.
Der Stärkere ist: Wer Frieden schafft.

Ich erinnere mich an Wort Jesu in der Bergpredigt:
Selig, die Frieden stiften: Sie sind Söhne, Töchter Gottes!

Selig, die Frieden schaffen, in der Familie, im Beruf, in der Schule.

Vergangene Woche habe ich meine Schwester gefragt: Glaubst du, dass Gott auch öfters über unsere Schwächen und Fehler lächelt?
Meine Schwester sagte: Ich komme noch aus der alten Zeit: Gott zählt meine Sünden, und beim letzten Gericht: Bumm!
So wie meiner Schwester werden wohl viele denken.

Ich erinnere mich an einen Satz aus dem Evangelium vom vergangenen Sonntag: Jesus sagt: Seid barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist.

Ein barmherziger Gott leidet wohl mit unseren Schwächen und Fehlern
oder er lacht er auch manchmal wenn er sieht: Wir haben schon wieder das Gleiche Falsch gemacht.

Wir können vom barmherzigen Gott lernen:
Barmherzig sein mit den anderen und – und! Mit uns selber.
Manchmal über die Fehler anderer oder eigener Fehler nicht ärgern, sondern:
Helmut nimmt Smiley in linke Hand und zeigt ihn
lächeln.
Smiley wird auf kleinen blaken gesteckt
Jesus hat von guten Früchten und von schlechten Früchten gesprochen.
Jeder von uns ist wie ein guter Baum mit guten Früchten und auch ein Baum mit schlechten Früchten..
Beides ist in uns.

Wohin schaue ich? Sehe ich das Gute beim andern und das Gute in mir?
Oder mehr auf das Schlechte?

Wohin ich schaue, dorthin zieht es mein Herz.

Worauf schaut Gott?
Schaut Gott mit Ernst auf uns?
Schaut er nur auf das Schlechte
oder Gott schaut liebevoll auf uns mit all seiner Weisheit:
Vielleicht wie ein lieber Opa oder eine liebevolle Oma, die vieles schon lockerer nehmen und lächeln, weil sie barmherzig, liebevoll sind.

Ich glaube, Gott sieht das Gute in uns. Er sieht mehr Gutes in der Schatzkiste unseres Herzens als wir selber sehen.

Macht dann Gott nur ein ernstes Gesicht, wie auf dem Bild beim Seitenaltar? ER ist auch ein Gott, der dich anlächelt.
Bild von Gott Vater zeigen und aufstecken
Und sagt: Bild wird umgedreht: zeigt Gott mit Smileygesicht – Gut hast du das gemacht: Ich freue mich mit dir! Und er lächelt.