Priester in der Geburtskirche in Bethlehem
APA/AFP/Hazem Bader
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17.12.2023, 12.30 Uhr, ORF 2

Bitteres Weihnachten: Betlehem im Zeichen des Krieges

Bitteres Weihnachten: Betlehem im Zeichen des Krieges | Neuer Weihnachtstermin: Ukraine setzt sich von Russland ab | Guatemala: Jugend im Aufbruch | NS-Widerstand im Weihnachtsidyll: Eine Schuttkrippe in Wien

17. 12. 2023, 12.30 Uhr, ORF 2
19. 12. 2023, 8.55 Uhr, ORF III
23. 12. 2023, 11.00 Uhr, ARD ALPHA

Bitteres Weihnachten: Betlehem im Zeichen des Krieges

Der überlieferte Geburtsort von Jesus Christus, Betlehem im Westjordanland, lockt zu Weihnachten üblicherweise Massen an Touristen an. Doch dieses Jahr überschattet der Krieg in Gaza die Weihnachtsfeiern im Heiligen Land.

Der Zugang zu Betlehem ist wegen Straßensperren der israelischen Armee stark eingeschränkt. Der wirtschaftliche Druck auf die Bewohner, die Großteils vom Tourismus abhängig sind, steigt.

Die Oberhäupter der christlichen Kirchen in Israel haben bereits im November festgelegt, dass es wegen des Krieges keine Weihnachtsdekoration geben soll. Die religiösen Feiern sollen aber stattfinden.

Tim Cupal und Nikolaus Wildner berichten aus Betlehem.

Bitteres Weihnachten in Bethlehem

Betlehem im Westjordanland lockt zu Weihnachten üblicherweise Massen an Touristen an. Doch dieses Jahr überschattet der Krieg in Gaza die Weihnachtsfeiern

Neuer Weihnachtstermin: Ukraine setzt sich von Russland ab

In der Ukraine wird heuer Weihnachten erstmals am 25. Dezember und nicht, wie in der orthodoxen Kirche üblich, am 6. Jänner gefeiert. Auch das Fest des Hl. Nikolaus wurde auf den im Westen üblichen 6. Dezember vorverlegt. Damit setzt sich die Ukraine auch im religiösen Bereich weiter von Russland ab – aber nicht vollständig.

Vollzogen haben diese Umstellung nur die Orthodoxe Kirche der Ukraine sowie die mit Rom unierte Griechisch-Katholische Kirche.

Beide Religionsgemeinschaften zählen zu den Trägern der ukrainischen nationalen Identität. Die kleinere Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats hingegen ist beim alten Julianischen Kalender verblieben.

Über die Gründe für die Umstellung und die Reaktion der Gläubigen berichtet unser Korrespondent Christian Wehrschütz.

Neuer Weihnachtstermin für Ukraine

Zwei orthodoxe Kirchen haben den Kirchenkalender geändert – und das Weihnachtsfest vorverlegt, vom 7. Jänner auf den 25. Dezember. Wann wer feiert, das ist nicht nur eine kircheninterne Angelegenheit, sondern auch eine politische.

Guatemala: Jugend im Aufbruch

Guatemala gilt als das jüngste Land Lateinamerikas, was den Altersdurchschnitt seiner Bevölkerung betrifft.

Doch die juristischen Finten, mit denen die herrschende politische Elite den Amtsantritt des neugewählten Präsidenten, des linken Systemkritikers und Anti-Korruptionskandidaten Bernardo Arévalo, verhindern will, hat viele Jugendliche auf die Straße getrieben.

Im ländlichen Bereich sind es vor allem mangelnde wirtschaftliche Perspektiven, die viele Jugendliche dazu treiben, sich mithilfe von Schleppern auf den gefährlichen Weg in die USA zu machen.

Jene, die ihr Ziel erreichen, werden häufig wieder abgeschoben. Die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar unterstützt mit ihren Spenden Jugendliche, sich eine Zukunft im eigenen Land aufzubauen.

Ein Bericht aus Guatemala von Alexandra Mantler.

Guatemala – ein Land im Umbruch

Die Sternsinger sind bald wieder unterwegs: Die Mädchen und Buben sammeln auch Spenden für Hilfsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika. In Guatemala etwa steckt mitten in heftigen politischen Turbulenzen und jungen Menschen fehlt oft jede Zukunftsperspektive.

NS-Widerstand im Weihnachtsidyll: Eine Schuttkrippe in Wien

Seit Franz von Assisi vor 800 Jahren die Weihnachtskrippe erfunden hat, ist sie fixer Bestandteil der weihnachtlichen Tradition, heutzutage oft als romantisch-kitschiges Versatzstück.

Die Pfarre Schönbrunn-Vorpark im 15. Bezirk in Wien hält eine andere Art der Krippe lebendig. Ihre sogenannte Schuttkrippe wurde 1949 aus dem Schutt eines zerbombten Hauses gebaut.

Nach der Flüchtlingskrise 2015 hat man die hl. Familie als Flüchtlingsfamilie gestaltet, die Weisen erhielten die Gestalt von NS-Widerstandskämpfern.

Sandra Szabo berichtet über die Idee hinter einer ungewöhnlichen Krippe.

Die Schuttgrippe in Wien

In Wien ist eine ganz besondere Krippe zu sehen: die Schuttkrippe. Die Kulisse erinnert an die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs, an eine Bombenruine. Und die Figuren in der Krippe zeigen NS-Widerstandskämpferinnen und -kämpfer, geflüchtete Menschen und Menschen, die freiwillig am Wiederaufbau arbeiten.

Moderation: Sandra Szabo
Sendungsverantwortung: Eva Maria Kaiser