Evangelische deutsche Kirche, Symbolbild
APA/AP/Jens Meyer
APA/AP/Jens Meyer
04.02.2024, 12.30 Uhr, ORF 2

Dunkles Erbe: Missbrauchsfälle in der evangelischen Kirche

Dunkles Erbe: Missbrauchsfälle in der evangelischen Kirche | Fromm und umstritten: Ultraorthodoxe in Israel | Schwierige Zukunft: Straßenkinder in Lagos | Who cares? Leid und Fürsorge im Judentum

4. 2. 2024, 12.30 Uhr, ORF 2
6. 2. 2024, 8.55 Uhr, ORF III
10. 2. 2024, 11.00 Uhr, ARD ALPHA

Dunkles Erbe: Missbrauchsfälle in der evangelischen Kirche

Seit Jahrzehnten stehen Missbrauchsfälle in der römisch-katholischen Kirche im Fokus des öffentlichen Interesses. Jetzt kommen auch Fälle in der evangelischen Kirche und ihren Einrichtungen ans Licht.

Wie eine aktuelle Studie in Deutschland belegt, sind dort seit 1946 2.225 Menschen Opfer sexualisierter Gewalt geworden.
Das Forscherteam bezeichnet das als “Spitze der Spitze des Eisbergs“. Doch wie steht es hierzulande um Aufarbeitung und Missbrauchsprävention in der evangelischen Kirche?

Sandra Szabo hat recherchiert.

Gewalt in evangelischer Kirche: Aufarbeitung durch Opferschutzorganisation

Die evangelische Kirche und die Diakonie in Österreich planen derzeit keine Beauftragung einer Studie zu Fällen von sexualisierter Gewalt in ihren Einrichtungen nach deutschem Vorbild. Aufarbeitung könne nur von einer unabhängigen Stelle geleistet werden, so Chalupka.

Fromm und umstritten: Ultraorthodoxe in Israel

Spiegel-Bestsellerautor Tuvia Tenenbom ist ein liberaler Essayist, der zwischen New York und Hamburg pendelt. Aufgewachsen ist er aber im ultraorthodoxen-Viertel Mea Shearim in Jerusalem.

Mit siebzehn hat er die Welt der Verbote und Vorschriften verlassen. Nun ist Tuvia Tenenbom in seine alte Heimat zurückgekehrt und hat darüber ein Buch geschrieben. “Gott spricht Jiddisch“ heißt es und beleuchtet die Lebensweise der Ultraorthodoxen von heute, die in der israelischen Gesellschaft heftig umstritten ist.

Während seiner Zeit in Jerusalem hat sich der folgenschwere Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel ereignet.

Gundi Lamprecht hat den Autor in Wien getroffen.

Neues Buch von Autor Tuvia Tenenbom

Der israelisch-amerikanische Autor Tuvia Tenenbom hat ein neues Buch mit dem Titel: „Gott spricht Jiddisch – Mein Jahr unter Ultraorthodoxen“ veröffentlicht. Er selbst ist in einem ultraorthodoxen Viertel in Jerusalem aufgewachsen. Nach vielen Jahren ist er zurückgegangen, hat sich seiner Vergangenheit gestellt.

Schwierige Zukunft: Straßenkinder in Lagos

Zwischen 100 und 200 Millionen Kinder weltweit leben auf der Straße – das schätzt das Kinderhilfswerk Unicef. Die genaue Zahl weiß niemand, denn viele von ihnen scheinen in keinen offiziellen Dokumenten auf.

Einer, der in Nigeria Straßenkinder betreut, ist der Salesianer Don Boscos P. Linus NNkemjmaka Onyenagubor. Gemeinsam mit der Entwicklungsorganisation „Jugend eine Welt“ wird gerade in Nigerias größter Stadt Lagos ein Zentrum für Straßenkinder fertiggestellt.

P. Linus war dieser Tage in Wien zu Gast und hat Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Wenzgasse in Hietzing von seiner täglichen Arbeit auf den Straßen in Lagos erzählt.

Mariella Kogler war dabei.

Straßenkinder in Nigeria

Das Kinderhilfswerk Unicef schätzt das weltweit zwischen 100 und 200 Millionen Kinder weltweit auf der Straße leben. Die genaue Zahl ist nicht eindeutig, denn viele von ihnen haben nicht einmal eine Geburtsurkunde. Anlässlich des „Tages der Straßenkinder“, der am 01.02.2024 begangen wurde, soll besonders auf ihr Schicksal aufmerksam gemacht werden.

Who cares? Leid und Fürsorge im Judentum

Wie geht das Judentum mit Leid, Not und Fürsorge um? Diesen Fragen widmet sich unter dem Titel „Who cares?“ die neue Ausstellung im Jüdischen Museum Wien, die bis 1. September zu sehen ist.

Das Bedürfnis zu helfen, ist tief im Judentum verwurzelt und findet sich in uralten Geboten der Wohltätigkeit und der Verbesserung der Welt. Ausgehend von den jüdischen Geboten unternimmt die Ausstellung einen Rundgang durch Wien als Zentrum medizinischer Forschung und Ort psychologischer sowie sozialer Fürsorge vom 19. Jahrhundert bis heute.

Karoline Thaler hat die Ausstellung bereits besucht.

„Who Cares?“: Leid und Fürsorge im Judentum

Das Jüdische Museum Wien stellt sich in seiner neuen großen Schau „Who Cares?“ die Frage, wie das Judentum mit Leid, Not und Fürsorge umgeht. Angefangen bei den Ursprüngen in der Thora und dem Talmud endet die Ausstellung mit Fragen des 21. Jahrhunderts. Zu sehen ist eine Fülle unterschiedlichster Exponate – darunter nicht zuletzt Sigmund Freuds Arzttasche.

Moderation: Sandra Szabo
Sendungsverantwortung: Eva Maria Kaiser