Papst Franziskus, Aschermittwochsaudienz 2023
APA/AFP/Andreas Solaro
APA/AFP/Andreas Solaro
17.03.2024, 12.30 Uhr, ORF 2

„Weiße Fahne“: Papst im Kreuzfeuer der Kritik

„Weiße Fahne“: Papst im Kreuzfeuer der Kritik | Vatikan lagert Frauendiakonat aus Weltsynode aus | Weichenstellung: Superintendenten-Wahl in Niederösterreich | Superwahljahr: Die Rolle von Religion in der Demokratie | Kunst als Gebetshilfe: Fastentücher in Innsbrucks Kirchen

17. 3. 2024, 12.30 Uhr, ORF 2
19. 3. 2024, 8.55 Uhr, ORF III
23. 3. 2024, 11.00 Uhr, ARD ALPHA

„Weiße Fahne“: Papst im Kreuzfeuer der Kritik

Papst Franziskus hat im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg wieder für Aufregung gesorgt: In einem Interview mit dem Schweizer Fernsehsender RSI sprach er vom „Mut zur weißen Fahne“ und plädierte dafür, dass die Ukraine mit Russland in Friedensverhandlungen treten solle.

Russland schlachtet die Äußerungen des Papstes bereits propagandistisch aus, die Ukraine kritisiert, dass Franziskus nicht vom Aggressor, sondern vom Opfer Friedensbemühungen fordere. Tatsächlich gibt es kaum positive Reaktionen auf die jüngsten Äußerungen des Papstes.

Auch Emil Brix, Leiter der Diplomatischen Akademie Wien, kritisiert deren fatale Wirkung.

Ein Bericht von Sandra Szabo.

Kritik am Friedensaufruf des Papstes

Mit seiner Aufforderung an Kiew zum „Mut zur weißen Fahne“ hat Papst Franziskus für einen Eklat gesorgt. Aus der Ukraine kamen scharfe Kritik und erboste Reaktionen. Dem Papst wurde vorgeworfen, sich mit seinen Aussagen auf die Seite des Aggressors Russland zu stellen. Es gab aber vereinzelt auch zustimmende Wortmeldungen.

Vatikan lagert Frauendiakonat aus Weltsynode aus

Papst Franziskus hat mehrere Themen aus der derzeit laufenden Weltsynode ausgelagert und diese „Expertengruppen“ anvertraut. Eine von zehn Studiengruppen beschäftigt sich unter anderem mit der Frage, ob Frauen zur Diakonin geweiht werden können – die Mitglieder der Synode können über das Thema aber nicht abstimmen.

Vatikan lagert Frauendiakonat aus Weltsynode aus

Papst Franziskus hat mehrere Themen aus der derzeit laufenden Weltsynode ausgelagert und diese „Expertengruppen“ anvertraut. Eine von zehn Studiengruppen beschäftigt sich unter anderem mit der Frage, ob Frauen zur Diakonin geweiht werden können – die Mitglieder der Synode können über das Thema aber nicht abstimmen.

Weichenstellung: Superintendenten-Wahl in Niederösterreich

In der evangelischen Diözese Niederösterreich wird kommenden Samstag eine neue Superintendentin oder ein neuer Superintendent gewählt werden.

Zur Wahl stellen sich die Pfarrerin von Schwechat, Alexandra Battenberg, der Leiter der Gefängnisseelsorger Niederösterreich, Markus Fellinger, Religionsfachinspektor Michael Simmer und Pfarrer Daniel Vögele aus Baiersbronn, Deutschland.

Notwendig wurde die Wahl, weil der bisherige Superintendent Lars Müller-Marienburg das Amt aus persönlichen Gründen vorzeitig zurückgelegt hat.

Über die Wahl berichtet Marcus Marschalek.

Neuer Superintendent für Niederösterreich

Am Samstag wurde der neue Superintendent in Niederösterreich gewählt. Michael Simmer hat die Stimmen für sich gewinnen können und wird somit für die geistliche Leitung der evangelischen Diözese zuständig sein.

Superintendent Michael Simmer live zu im Studio

Der designierte Superintendent der evangelischen Diözese Niederösterreich, Michael Simmer, im Interview.

Studiogespräch mit neuem Superintendenten

Der designierte Superintendent der evangelischen Diözese Niederösterreich, Michael Simmer, im Interview.

Superwahljahr: Die Rolle von Religion in der Demokratie

Im Superwahljahr 2024 wird in außergewöhnlich vielen Wahlen in Österreich und weltweit die politische Macht neu verteilt.

In etlichen europäischen Ländern sind rechtspopulistische und demokratiefeindliche Parteien auf dem Vormarsch, manche Experten sprechen von einer Krise der Demokratie. Die Zufriedenheit mit der Demokratie sowie das Vertrauen in Institutionen sind in Österreich seit 2018 deutlich zurückgegangen – auch unter religiösen Menschen.

Welche Rolle spielt Religiosität in einer Demokratie und welche Form von Religion ist schädlich in einem demokratischen Land?

Lena Göbl berichtet.

Religionen und Demokratie

Mit besonders vielen Gelegenheiten zur Stimmabgabe bringt 2024 ein wahres Superwahljahr. In Österreich werden Landtage, Gemeinderäte und der Nationalrat gewählt, im Juni ist Europawahl und aller Voraussicht nach im Herbst Nationalratswahl. In vielen europäischen Ländern sind rechtspopulistische Parteien dabei auf dem Vormarsch, manche Experten oder Expertinnen sprechen von einer Krise der Demokratie und dem Vormarsch demokratiefeindlicher Parteien.

Kunst als Gebetshilfe: Fastentücher in Innsbrucks Kirchen

Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler ist bekannt als Kenner und Förderer moderner Kunst. Der studierte Kunsthistoriker hat Werke zeitgenössischer Künstler ausgewählt, die nun während der Fastenzeit in Innsbrucker Kirchen ausgestellt sind.

Sie sollen Menschen inspirieren, über Fragen des Lebens und des Glaubens nachzudenken. Spirituell stehen die Kunstwerke unter dem Motto „Jahr des Gebetes“, das Papst Franziskus für heuer ausgerufen hat.

Zu sehen sind Werke von Herbert Brandl, Henry Jesionka, Rudolf Wach, Hans Seifert und Lois Anvidalfarei.

Hermann Glettler persönlich hat mit Gundi Lamprecht die Schau besucht.

Fastenkunst in Innsbruck

Fastentücher sind seit über 20 Jahren aus fast keiner Kirche Österreichs mehr wegzudenken. Einer der Initiatoren dieser Kunstinstallationen in der Fastenzeit ist der Tiroler Bischof Hermann Glettler. Auch heuer hat der studierte Kunsthistoriker wieder renommierte Künstler eingeladen, ihre Werke in mehreren Innsbrucker Kirchen auszustellen.

Moderation: Sandra Szabo
Sendungsverantwortung: Eva Maria Kaiser