LEBENSKUNST – Begegnungen am Feiertag 5.4.2021

Das „volle Leben“ in Paradiesgärten

Antanina Kalechyts und die Gregorianik | Ausflüge anderer Art | Ein Treffen mit dem jungen Roma-Aktivisten Samuel Mago | Bibelessay von Mirja Kutzer

Eine junge Frau lehrt alte Klänge – Antanina Kalechyts und die Gregorianik

„Den menschlichen Geist erheben“ – das ist laut kirchlicher Definition die vornehmste Funktion der gregorianischen Choräle. Benannt sind die Gesänge nach Papst Gregor I. (540–604), der damit begonnen hat, diese Texte und Melodien zu sammeln. Mit anderen Worten: Die Gregorianik stellt ein viele Jahrhunderte altes geistliches Kulturgut dar. An der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst wird dieses Fach nun von einer jungen Frau unterrichtet, von Antanina Kalechyts. Sie gibt im Gespräch mit Brigitte Krautgartner auch Auskunft über die österliche Botschaft der Gregorianik.

Ausflüge anderer Art – Das „volle Leben“ in Paradiesgärten

Wohin in beengten und begrenzten Zeiten? Vielleicht auf eine gedankliche Reise in Paradiesgärten? Sind sie doch der Inbegriff des vollen, glückseligen Lebens, wonach sich wohl viele derzeit sehnen. Sie existieren als Vorstellung in zahlreichen religiösen Traditionen: vom Avalon („Apfelgarten“ oder „Apfelinsel“) der Kelten, über den Garten der Hesperiden der Griechen bis hin zum paradiesischen „Reinen Land“ des Amitabha-Buddhismus. Hierzulande am bekanntesten ist wahrscheinlich der üppige „Garten Eden“. Kerstin Tretina als Reiseleiterin zu den Garten-Inseln der Seligen.

Transkulturell und engagiert – Ein Treffen mit dem jungen Roma-Aktivisten Samuel Mago

Er war 15 und besuchte ein renommiertes Gymnasium in Wien, als er sich, wie er es ausdrückt, „geoutet“ hat – weil ein Mitschüler abfällig über „Zigeuner“ gesprochen hatte. Bis heute engagiert sich der 25-jährige Samuel Mago für seine Volksgruppe, die Roma. Geschätzte 40.000 Angehörige der am meisten diskriminierten Volksgruppe in Europa leben derzeit in Österreich.

Lebenskunst
Ostermontag, 5.4.2021, 7.05 Uhr, Ö1

Maria Harmer hat kurz vor dem 50. Internationalen Tag der Roma, der alljährlich am 8. April begangen wird, den Aktivisten, Schriftsteller und Studenten der Transkulturellen Kommunikation am Ceija-Stojka-Platz in Wien getroffen. Dabei hat ihr Samuel Mago über die Bedeutung dieses Tages und dieses Platzes ebenso erzählt wie über seine jüdischen Wurzeln und seinen Kampf gegen ziganistische Vorurteile.

Was Texte „heilig“ macht. Von Erzählungen, Erfahrungen und Begegnungen – Bibelessay zu Lukas 24,13-35

Sogenannte heilige Texte, auch wenn sie vertraut sind, sind nicht aus sich selbst heraus einfach „heilig“, nicht bedeutsam, sagt die an der Universität Kassel lehrende katholische Theologin Mirja Kutzer. Die Texte werden es erst dann, wenn Menschen diese verbinden mit ihren eigenen Erzählungen, mit dem, was sie umtreibt. Dann kann es sein, dass die Herzen beginnen zu brennen – so wie es die beiden Jesus-Jünger erlebt haben, die, laut Lukasevangelium, nach der Kreuzigung ihres Meisters unterwegs von Jerusalem nach Emmaus waren.

Bibelessay zu Lukas 24,13-35

Redaktion & Moderation: Doris Appel