Praxis – Religion und Gesellschaft 5.7.2023

Extremismus im Christentum

Christlicher Extremismus | Kirchenkrise in Deutschland | Renovierungsbedürftige Kirchen in Frankreich

Politikwissenschaftler Schmidinger über christlichen Extremismus

Dem säkularen Staat sei grundsätzlich zu misstrauen, sogenannte „Ungläubige“ müssten zumindest missioniert werden und auf Feminismus, sexuelle Freiheiten oder Homosexualität steht schnell einmal eine „Höllenstrafe“.

Buchhinweis:
Thomas Schmidinger, „Wenn der Herrgott das Wichtigste auf der Welt ist. Katholischer Traditionalismus und Extremismus in Österreich“, Mandelbaum Verlag, Juli 2023

Extremistische und fundamentalistische Einstellungen existieren in unterschiedlichsten Religionsgemeinschaften, auch in den verschiedenen christlichen Traditionen. „Wenn der Herrgott das Wichtigste auf der Welt ist – Katholischer Traditionalismus und Extremismus in Österreich“ lautet der Titel des neuen Buches des Politikwissenschaftlers Thomas Schmidinger, das in wenigen Wochen erscheint. Als Gast im Praxis-Studio antwortet er im Gespräch mit Alexandra Mantler auch auf Fragen nach den Wertvorstellungen, dem politischen Einfluss und dem Gewaltpotenzial dieser Gruppen.

Kirchenkrise in Deutschland: Von Woelki bis Gänswein

Die Krisenstimmung innerhalb der katholischen Kirche Deutschlands erreicht neue Abgründe. Vor einer Woche hat die Bischofskonferenz die Austrittszahlen des Jahres 2022 bekanntgegeben. Über eine halbe Million Katholikinnen und Katholiken haben die Kirche verlassen – ein noch nie dagewesener Rekord.

Praxis
Mittwoch, 5.7.2023, 16.05 Uhr, Ö1

Krisenstimmung herrscht allerdings auch in der Kirchenhierarchie. Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki muss sich wegen eines mutmaßlichen Meineids vor Gericht verantworten. Und für Schlagzeilen sorgt auch die von Papst Franziskus verfügte unfreiwillige Rückkehr von Erzbischof Georg Gänswein ins Bistum Freiburg. Die deutsche Kirchenkrise kennt keine Sommerpause. Ein Bericht zur Lage von ORF-Korrespondent Andreas Pfeifer.

Kirchen in Frankreich: Aufgeben, verkaufen oder zerstören?

In Frankreich sind viele Kirchen und religiöse Gebäude in einem schlechten Zustand. Etwa 5000 sind renovierungsbedürftig, 500 davon sind in akuter Gefahr. Anders als in anderen Ländern gehören die meisten Kirchen in Frankreich seit der Französischen Revolution dem Staat und somit trägt dieser auch die Verantwortung zur Instandhaltung. Deshalb sucht das Land zurzeit nach Lösungen für die sakralen Räume. Vom Abriss bis zur Umwandlung in Co-Working Spaces finden die verschiedenen Kommunen ihre ganz eigenen Lösungen, berichtet aus Frankreich Leonie Heitz.

Moderation: Alexandra Mantler