Praxis Spezial – Religion und Gesellschaft 30.8.2023

Asien: Konfuzius, Glück und K-Pop

Konfuzius in China | Chinas Rolle als Weltwirtschaftsmacht | Bhutan: Auf der Suche nach dem Glück | Korea: K-Pop

Konfuzius im kommunistischen China

In China erlebt nicht nur der Kommunismus unter Präsident Xi Jinping einen ideologischen Aufschwung, auch eine alte chinesische Philosophie steht wieder hoch im Kurs: der Konfuzianismus. In Qufu hat vor mehr als 2.500 Jahren Konfuzius gelebt und gewirkt. Der wichtigste chinesische Philosoph ist auch der Grund für den Besucheransturm, ein Besuch in Qufu einmal im Leben ist für jede Chinesin, für jeden Chinesen sozusagen Pflicht wie der Besuch der großen Mauer und der Verbotenen Stadt in Peking. Das Streben nach Harmonie und Ordnung lässt sich gut in die politischen Ambitionen Xi Jinpings eingliedern, die kommunistische Partei hat einen Anknüpfungspunkt zu dieser alten chinesischen Philosophie gefunden, berichtet ORF-China-Korrespondent Josef Dollinger.

China: Diplomatie, Religion und Wirtschaft

Kann Religion oder können Glaubensmänner in der Politik vermitteln? Diese Frage stellt sich gerade angesichts des Krieges in der Ukraine und des Versuchs des Vatikans, zu vermitteln. Noch viel schwieriger wird es, wenn man es mit einer gänzlich anderen Kultur zu tun hat, wie etwa im Fall von China. Der Schweizer Jesuitenpater Stephan Rothlin versucht das seit Jahren. Er ist Leiter des Matteo Ricci Instituts in Macau und auch als Berater tätig. Im Frühjahr war er in Rom, um ein neues chinesisch-italienisches Kulturprogramm in Angriff zu nehmen. Cornelia Vospernik hat ihn für PRAXIS zum Gespräch getroffen und mit ihm über Chinas Rolle als Weltwirtschaftsmacht und die Versuche des Staates als Friedensvermittler im Ukraine-Krieg gesprochen und darüber, wie es Christinnen und Christen im kommunistischen Land geht.

Praxis
Mittwoch, 30.8.2023, 16.05 Uhr, Ö1

Bhutan: Auf der Suche nach dem Glück

Bhutan hat es sich zum Ziel gesetzt, das Glück aller Bewohnerinnen und Bewohner systematisch zu fördern. Eine gerechte Wirtschaftsordnung und ökologisches Bewusstsein sind ebenso von Bedeutung wie die Fähigkeit jeder und jedes Einzelnen, Beglückendes auch als solches wahrzunehmen. Dazu wurde das Konzept des Bruttonationalglücks eingeführt und durch Befragungen erhoben, wie glücklich sich die Einwohnerinnen und Einwohner des Landes fühlen. Brigitte Krautgartner hat den ehemaligen Direktor des Zentrums für Bruttonationalglück gefragt, wie der Buddhismus einen Weg zum Glücklichsein weist.

Korea – Das Land hinter K-Pop

Das „Land der Morgenstille“ ist en vogue – vor allem bei jungen Menschen. Mit Gangnam Style, dem Hit des koreanischen Rappers Psy, hat es vor gut zehn Jahren begonnen und mittlerweile hat das Phänomen der „Koreanischen Welle“ längst auch Österreich voll erfasst. Vor allem die koreanische Boyband BTS, die zurzeit pausiert, hat hierzulande eine feste Fangemeinde, aber auch K-Dramen boomen, und die koreanische Kulinarik erfreut sich wachsender Beliebtheit.

Koreanerinnen und Koreaner im Ausland sehen diese Begeisterung ambivalent, nicht zuletzt, weil so manche von ihnen auch rassistische Erfahrungen gemacht haben. Dennoch erfüllt es viele mit Stolz, dass die stark vom Konfuzianismus, der koreanischen Form des Schamanismus und mittlerweile auch vom hauptsächlich evangelikalen Christentum geprägte Kultur ihres Herkunftslandes auf solches Interesse stößt. Das merkt man auch an den steigenden Studierenden-Zahlen etwa am Institut für Koreanologie der Universität Wien. Judith Fürst gewährt einen Einblick in das Phänomen rund um die „Koreanische Welle“.

Moderation: Alexandra Mantler