Lebenskunst – Begegnungen am Feiertag, 6.1.2024

Die Heimat der Weisen

Bibelessay zu Matthäus 2,1-12 | Eine Spurensuche | Emeka Emeakaroha – Sohn eines Dorfoberhaupts in Nigeria und katholischer Pfarrer in Niederösterreich | Weihnachten serbisch

Ein Fest der Offenherzigkeit – Bibelessay zu Matthäus 2,1-12

Zu „Epiphanie“ oder „Dreikönig“ ist in katholischen Gottesdiensten unter anderem der Text aus dem Matthäusevangelium vorgesehen, der von Sterndeutern und/oder Weisen (griechisch: magoi) erzählt, die „aus dem Osten“ kamen, weil sie den „neugeborenen König der Juden“ aufsuchen wollten. Sie hatten „seinen Stern aufgehen sehen“. Sie sollten ihn in einer einfachen Unterkunft in Bethlehem finden. Die Theologin Elisabeth Birnbaum, Direktorin des Österreichischen Katholischen Bibelwerks, stellt die Haltung der als „drei Könige“ in die Tradition eingegangenen Sterndeuter jener Haltung von Menschen gegenüber, die Angst vor Veränderung und Machtverlust haben. Die Weisen, so Birnbaum, zeigen sich offenherzig und großzügig.

Die Heimat der Weisen aus dem Osten – Eine Spurensuche

Lebenskunst
Samstag, 6.1.2024, 7.05 Uhr, Ö1

Wer aber waren die „Weisen aus dem Morgenland“ und woher genau sind sie gekommen? In einem war man sich in der frühen Ikonografie einig: Die später Könige genannten Sterndeuter wurden in der farbenprächtigen Tracht der Perser und Meder dargestellt, auf dem Kopf phrygische Mützen, die klassische Kopfbedeckung dieser beiden Völker. Es ist nicht auszuschließen, dass es sich beim Vorbild der biblischen „Weisen“ um Angehörige der monotheistischen Zarathustra-Religion handelte. Diese hatte sich vor mehr als 3.000 Jahren im Perserreich entwickelt. Markus Veinfurter hat sich auf Spurensuche begeben.

Emeka Emeakaroha – Sohn eines Dorfoberhaupts in Nigeria und katholischer Pfarrer in Niederösterreich

Buchhinweise:

Emeka Emeakaroha, „Erfahrungen eines Afrikaners in Österreich“, Eigenverlag 2011

Emeka Emeakaroha, „Das Leben eines Afrikaners in Österreich“, Eigenverlag 2020

Wenn ein nigerianischer Dorfvorsteherssohn als Pfarrer in einer niederösterreichischen Gemeinde tätig ist, zudem als Lehrer in einem Gymnasium und bei der Feuerwehr aktiv ist, dann treffen unterschiedliche Kulturen aufeinander. Dabei kommt es mitunter zu durchaus humorvollen Missverständnissen, wie der 52-jährige Theologe und Priester in mittlerweile zwei Büchern festgehalten hat. Besonders aber kommt es zu Bereicherung und Inspiration. Maria Harmer hat „Pfarrer Emeka“ in Ober-Grafendorf im Bezirk St. Pölten-Land besucht.

Weihnachten serbisch – Serbisch-orthodoxer Theologe über Weihnachten und die Situation in seinem Heimatland

Manche orthodoxe Kirchen feiern Weihnachten später als die übrigen Christen und Christinnen. Das liegt daran, dass sie das Fest nach einem älteren Kalender berechnen, dem „julianischen“, der auf Julius Cäsar zurückgeht. Demzufolge fallen der 24. und 25. Dezember auf den 6. und 7. Jänner nach dem „gregorianischen Kalender“, den Papst Gregor XIII. im 16. Jahrhundert eingeführt hat. Die meisten Serbinnen und Serben etwa feiern am 6. Jänner „Heiligen Abend“.

Über die spirituellen, aber auch politischen Wirkungsbereiche der serbisch-orthodoxen Kirche hat Brigitte Krautgartner mit dem 47-jährigen serbisch-orthodoxen Theologen Rade Kisić gesprochen, der an der Universität Belgrad lehrt. Er hat in Münster promoviert, ist mit einer Journalistin verheiratet und genießt auch in katholischen sowie evangelischen Theologen- und Theologinnenkreisen hohes Ansehen.

Redaktion & Moderation: Doris Appel