„Von Gänsen und Menschen“
Es handelt sich um eine der bekanntesten Heiligengestalten der katholischen, aber auch der orthodoxen, anglikanischen und evangelischen Kirche, Sankt Martin. Vor genau 1700 Jahren soll er geboren worden sein. Doch wer oder was verbirgt sich nun hinter der Gestalt, der heuer bis zum 11.11. ein ganzes Martinsjahr gewidmet ist?
Memo
Dienstag, 1.11.2016, 19.05 Uhr, Ö1
Relevanz bis zur Gegenwart
Es soll im Jahr 316 gewesen sein, dass in Szombathely, im heutigen Westungarn, Martinus als Sohn eines römischen Tribuns geboren wurde; mitten in eine dramatische Umbruchzeit, was die Religion betrifft. Kurz nach den brutalen Verfolgungen war das Christentum nun erlaubt und gleichberechtigt. So ist auch Martinus christlich erzogen worden, ließ sich jedoch erst als Erwachsener taufen. Im Alter von 15 Jahren wurde er Soldat bei einer römischen Reitertruppe in Gallien. Über 20 Jahre lang sollte Martinus beim Militär bleiben, dann verließ er es, weil er meinte, es sei unvereinbar, Christ UND Soldat zu sein.
ORF/Wolfgang Slapansky
Er zog durch Europa, war Missionar und Einsiedler – und gründete mehrere Klöster. Schließlich wurde Martin Bischof von Tours. Gegen den Willen des Klerus, aber mit großer Unterstützung der Gläubigen, weil Martin vor allem durch seine Bescheidenheit und Fürsorge für die Armen im Volk bekannt war. Seine Bescheidenheit soll ihn der Legende nach auch veranlasst haben, sich in einem Gänsestall zu verstecken, um so der Wahl zum Bischof zu entkommen. Allein, die Gänse haben ihn durch ihr Geschnatter verraten… der Rest ist unter Martinigansl-Fans mehr oder weniger bekannt.
ORF/Wolfgang Slapansky
Am 8. November 397 dürfte Martin gestorben und drei Tage später beigesetzt worden sein. So ist der 11. November sein Gedenktag geworden, ein Tag der europaweiten Martinsverehrung und des Brauchtums. „Memo“ begibt sich kurz vor dem Höhepunkt und Abschluss des Martinsjahres auf Spurensuche nach Szombathely in Westungarn, geht auf den Martin-Pilgerweg, der von Szombathely über Österreich und Deutschland ins französische Tours führt, wo Martin bestattet wurde, besucht Martinspfarren im Burgenland – und Ausstellungen, die immer wieder auch die Relevanz des Heiligen in der heutigen Zeit thematisieren.
Gestaltung: Wolfgang Slapansky
Memo 1.11.2016 zum Nachhören:
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