Joana Reiterer in der U-Bahn

ORF/Tausend Rosen

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Die Ordensgemeinschaft der Salvatorianerinnen hat es sich mit dem Verein SOLWODI (Solidarity with women in distress) zur Aufgabe gemacht, gezielt gegen Frauenhandel und Zwangsprostitution aufzutreten und begtroffenen Frauen zu helfen.

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ORF

Sendungshinweis

FeierAbend, 21. April 2014,
19.52 Uhr, ORF 2

Seit Jahren beschäftigt sich Patricia Erber mit dem Thema Frauenhandel und Zwangsprostitution. Sie hat ein eigenes Netzwerk geschaffen und viele Mitstreiterinnen gefunden – besonders unter Ordensfrauen. Patricia Erber selbst ist Ordensfrau.

In Österreich hat sie unter dem Dach des Vereins SOLWODI (Solidarity with women in distress – Solidarität mit Frauen in Not) eine Schutzeinrichtung für ausgebeutete Frauen geschaffen und setzt damit ein klares Zeichen gegen Frauenhandel, Gewalt und die tagtägliche Verletzung von Menschenwürde. Schätzungen zufolge leben und arbeiten mindestens 880.000 Menschen in Europa unter sklavenähnlichen Bedingungen, 76 Prozent von ihnen als Prostituierte.

„Eine Mystik, wo es nur darum geht, meine Beziehung zu Gott zu leben und nur im Gespräch mit Gott zu sein, ist für mich keine glaubhafte Mystik. Mystik beinhaltet immer auch ein Handeln für mich“, sagt Patricia Erber. Aus dieser Motivation heraus engagiert sich die
Ordendsfrau für Menschen, die ihrer Würde beraubt wurden. „Gott will schließlich, dass der Mensch in Freiheit leben kann!“, sagt sie.

Vom Opfer zur Helferin

Die Salvatorianerin und ihre Mitschwestern arbeiten eng mit Joana A. Reiter zusammen. Joana A. Reiter stammt aus Afrika und konnte selbst ihrem eigenen Ehemann – einem Menschenhändler – rechtzeitig noch entkommen. Heute leitet sie die NGO „Exit“ und verhilft ehemaligen Zwangsprostituierten in Österreich zu einem Neuanfang. Frauen, die gerade aus den Händen ihrer Zuhälter und Zuhälterinnen flüchten konnten und auf Schutz angewiesen sind, vermittelt Joana A. Reiter weiter an die Schutzeinrichtung der Ordensfrauen.

In der Sendung „FeierAbend“ erzählt Amira (Name von der Redaktion geändert) von ihrem Schicksal. Sie erzählt, dass ihr in Afrika versprochen wurde, dass sie in Österreich einen Computerkurs machen könne und so eine bessere Zukunft haben werde. Aus dem Computerkurs wurde nichts – sie sollte als Zwangsprostituierte auf den Strich gehen und die 30.000 Euro, die die Menschenhändler von ihr nun verlangt haben – abarbeiten. Amira konnte fliehen. Sie ist eine der wenigen, denen das gelingt und die über ihr Schicksal reden.

Der Verein SOLWODI ÖSTERREICH hilft Frauen, die Opfer von Menschenhandel, sexueller Gewalt und Ausbeutung geworden sind. Mittels einer Beratung und Begleitung wird den Frauen eine Hilfe zur psychischen Stabilisierung geboten und deren Selbstwertgefühl gestärkt.

Ein Film von Katrin Mackowski
Redaktion: Barbara Krenn