LEBENSKUNST – Begegnungen am Feiertag, 1.11.2022 (Allerheiligen)

Sterbekunst und Lebenskunst

Wenn Menschen heil und ganz werden – Bibelessay zu Matthäus 5, 1-12a | Abenteurer, Bischof, Künstler – Zum 250. Geburtstag von Johann Ladislaus Pyrker | Allerheiligen und Allerseelen – Gedanken eines „hinterbliebenen Vaters“ | Einen guten Tod sterben – Totengedenken in Indonesien

Wenn Menschen heil und ganz werden –

Bibelessay zu Matthäus 5, 1-12a

Selig, die Barmherzigen; selig, die Sanftmütigen; selig, die Frieden stiften … Jedes Jahr am katholischen Festtag „aller Heiligen“ werden in Gottesdiensten die sogenannten „Seligpreisungen“ gelesen, wie sie im Matthäus-Evangelium niedergeschrieben sind.

Sie nehmen vorweg, wie diese Welt sein kann, wenn sie im Geist des Jesus von Nazareth funktioniert, meint die Vorarlberger Theologin, Psychotherapeutin und Psychoanalytikerin Helga Kohler-Spiegel. Menschen, die – ob bewusst oder unbewusst – in diesem Geist leben, sind für sie heilig.

Abenteurer, Bischof, Künstler – Zum 250. Geburtstag von Johann Ladislaus Pyrker

Franz Schubert hat zwei seiner Gedichte vertont – doch Johann Ladislaus Pyrker war nicht nur ein ausgesprochen produktiver Schriftsteller: Er war auch Abt von Stift Lilienfeld, Patriarch von Venedig und zuletzt dann Erzbischof von Eger in Ungarn.

Buchhinweis:
Rupert Klieber (Hrsg.): Die Bischöfe der Donaumonarchie 1804 bis 1918. Ein amtsbiographisches Lexikon

Am 2. November 2022 jährt sich sein Geburtstag zum 250. Mal, weshalb Markus Veinfurter ein Porträt des außergewöhnlichen Kirchenfürsten gestaltet hat.
Pyrker ist einer von 126 ungarischen Bischöfen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, deren Biografien der Kirchenhistoriker Rupert Klieber in einem neuen Lexikon zusammengetragen hat.

Allerheiligen und Allerseelen – Gedanken eines „hinterbliebenen Vaters“

Auf das Fest Allerheiligen am 1. November folgt in der katholischen Tradition das Totengedenken Allerseelen am 2. November.

Buchhinweis:
Golli Marboe, Notizen an Tobias – Gedanken eines Vaters zum Suizid seines Sohnes, Residenz Verlag, 2021

Seit der Medienschaffende und Autor Golli Marboe seinen damals 29-jährigen Sohn durch Suizid verloren hat, hat dieser Tag für ihn an Bedeutung gewonnen. „In einer Existenz nach dem Tod sind wir dann einfach, wer wir sind“, formuliert er in seinem
Radioessay zum Gedächtnistag verstorbener Menschen.

Einen guten Tod sterben – Totengedenken in Indonesien

Der Tod als Ende des Lebens hat wohl in allen Kulturen eine ganz eigene Bedeutung. Zur Religion des Islam gehört – wie in anderen monotheistischen Religionen – der Glaube an ein Jenseits, in dem Menschen letztendlich die Früchte ihres Erdenlebens empfangen sollen. In Indonesien lebt die zahlenmäßig größte muslimische Bevölkerung weltweit; von insgesamt gut 270 Millionen Menschen sind über 80 Prozent sunnitische Muslim:innen.

Doch der Islam ist nicht Staatsreligion, vielmehr schreibt die Staatsdoktrin vor, dass die Menschen sich zu einer von fünf offiziellen Religionen bekennen sollen: zu Islam, Christentum, Buddhismus, Konfuzianismus oder Hindu-Traditionen.

LEBENSKUNST – Begegnungen am Feiertag, 1. November 2022 (Allerheiligen), 7.05-8.00, Ö1

Die kleine jüdische Minderheit wird toleriert. Menschen, die alten Stammesreligionen folgen, geben eine dieser Religionen an, auch wenn sie ihre eigenen Bräuche praktizieren, was sich dann auch in Sterbe- und Begräbnisriten äußert. Ein Bericht von Lise Abid.

Moderation: Brigitte Krautgartner
Redaktion: Doris Appel