LEBENSKUNST – Begegnungen am Sonntagmorgen 17.12.2023

Wundersame Wirkung Weihrauch

Bibelessay zu Johannes 1,6-8.19-28 | Gespräch über Judentum und Christentum | Wundersame Wirkung Weihrauch | Zum 750. Todestag des Sufi-Poeten Rumi | Jahrhundertealte Rezepte für ein gutes Leben – Vorschau Weihnachtsmenü

Die Stimme eines Rufers in der Wüste – Bibelessay zu Johannes 1,6-8.19-28

Den Armen frohe Botschaft bringen; die heilen, die gebrochenen Herzens sind; den Gefangenen Freilassung ausrufen und den Gefesselten Befreiung; das alles, damit Gerechtigkeit sprießen kann. Diese Vision aus dem nach Jesaja benannten biblischen Prophetenbuch ist für den dritten Adventsonntag als eine der Lesungen in katholischen Gottesdiensten vorgesehen. Das Evangelium erzählt vom Propheten Johannes, der in der Tradition Jesajas steht und als Rufer in der Wüste zur Umkehr mahnt und dazu, Gerechtigkeit und Liebe den Weg zu ebnen. Gedanken vom Benediktinerpater Karl Schauer, Bischofsvikar der Diözese Eisenstadt.

Lebenskunst
Sonntag, 17.12.2023, 7.05 Uhr, Ö1

Von älteren und jüngeren Geschwistern – Gespräch über Judentum und Christentum

Die Texte der Adventgottesdienste mögen es besonders deutlich machen, wie sehr das Zweite oder Neue Testament auf das Erste oder Alte Testament zurückgreift, wie unverständlich die christliche Bibel ohne die hebräische Bibel wäre. Christentum und Judentum verbindet mehr als sie trennt.

Davon erzählen auch Danielle Spera und Toni Faber. Danielle Spera, Kulturmanagerin, mit Judentum als einem der Schwerpunkte, und Toni Faber, katholischer Priester und Dompfarrer zu St. Stephan, haben ihren Austausch in ein Buch gefasst: „Wie ein jüngerer Bruder. Ein Gespräch über Judentum und Christentum“. Lisa Ganglbaur hat die beiden Autoren interviewt.

Buchhinweis:

Danielle Spera & Toni Faber, „Wie ein jüngerer Bruder. Ein Gespräch über Judentum und Christentum“, Verlag Amalthea

Wundersame Wirkung Weihrauch – Besuch in der „Welt der Düfte“ in St. Magdalena am Lemberg

Weihrauchpfarrer Brandstätter
ORF/Maria Harmer
Weihrauch- und Räucherexperte Pfarrer Mario Brandstätter

Im Advent, besonders aber rund um Weihnachten und in den sogenannten Raunächten, wurde vielerorts traditionell „geräuchert“, ein Brauch, der sich wieder zunehmender Beliebtheit erfreut. Mit dem – oft wohlriechenden – Rauch ist unter anderem die Vorstellung verbunden, zu reinigen, Altes aufzulösen, es zu transformieren und abziehen zu lassen. Rauch wird aber auch als Verbindung zwischen Himmel und Erde begriffen, als Brücke zum Göttlichen und zu den Ahnen. Mehr als 400 Weihrauch-Sorten hat der katholische Pfarrer sowie Weihrauch- und Räucherexperte Mario Brandstätter in seiner „Welt der Düfte“ in St. Magdalena am Lemberg gesammelt. Dort, in der Oststeiermark, hat ihn Maria Harmer besucht und sich von ihm von der Jahrtausende alten Geschichte des Räucherns in Riten und Religionen erzählen lassen.

Heilige Hochzeit mit dem göttlichen Geliebten – Zum 750. Todestag des Sufi-Poeten Rumi

Jährlich am 17. Dezember wird in der türkischen Stadt Konya eine „Heilige Hochzeit“, „Urs“, gefeiert – der Todestag des muslimischen Gelehrten und Mystikers Dschalal ad-Din Mohammed Rumi (1207-1273), der mit Drehtanz-Ritualen der Mevlevi-Derwische zelebriert wird. Heuer wahrscheinlich besonders intensiv, wird doch Rumis 750. Todestag begangen. Vor seinem Ableben soll er seine Anhänger und Anhängerinnen aufgefordert haben, nicht zu trauern, sondern stattdessen zu tanzen – was sie auch ausgiebig getan haben, so wird überliefert. Denn für Rumi bedeutete sein Tod das Überschreiten einer Schwelle zur Vereinigung mit dem göttlichen Geliebten, wie er in manchen seiner Verse anklingen ließ.

Doch wer war Rumi, heute oft respektvoll „Maulana“ oder Türkisch „Mevlana“ („unser Meister“) genannt? Sein Leben war eine faszinierende Reise – physisch und spirituell. Sufi-Gruppen beziehen sich auf seine Liebesmystik, auch im Westen: Seine Poesie, die nicht nur Weisheit, sondern auch einen gewissen Humor kennt, ist Weltliteratur und inspiriert Menschen bis heute über alle Grenzen hinweg. Lise Abid mit einem Porträt des Mystikers und Dichters.

Jahrhundertealte Rezepte für ein gutes Leben – Vorschau Weihnachtsmenü

Spiritualität beim Kochen und Essen: In LEBENSKUNST am 25.12.2023 wird Karl-Heinz Steinmetz, der bei München geborene und in Wien lebende Theologe, Philosoph, Medizinhistoriker und leidenschaftliche Koch, nach alten Rezepten ein Festtagsgericht zubereiten, das zum Nachahmen einlädt. Vorab die Zutaten für das Weihnachtsrezept:

Zutatentisch für Weihnachts- und Silvesteressen
ORF/Gundi Lambrecht
Zutaten für das Festmahl

Redaktion & Moderation: Doris Appel