Praxis – Religion und Gesellschaft 25.11.2020

McCarrick-Report wirft Schatten auf Johannes Paul II.

McCarrick-Report | Frankreich | Serbien und Montenegro | Diözese Eisenstadt

USA: McCarrick-Report über sexuelle Gewalt erschüttert auch den Vatikan

Es war einer der größten Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche in den USA. Im Zentrum: der ehemalige Kardinal und Erzbischof von Washington, Theodor McCarrick, der jahrelang Seminaristen sexuell missbraucht hat. Der Vatikan hat den Fall nun in einem detaillierten Bericht aufgearbeitet – das Ergebnis wirft auch ein schiefes Licht auf das Pontifikat von Johannes Paul II. Opfervertreter sprechen von einem ersten Schritt, dem nun auch Taten folgen müssen. ORF-Korrespondent David Kriegleder berichtet aus den USA.

Frankreich: Freiheit, Karikaturen und Islamismus

Der Anschlag in Wien hat die Terror-Meldungen aus Frankreich hierzulande etwas in den Hintergrund gedrängt. Doch fünf Jahre nach dem Massaker im Pariser Konzertsaal Bataclan gilt in Frankreich nun wieder die höchste Terror-Alarmstufe. Auslöser waren drei islamistische Terror-Anschläge innerhalb nur eines Monats.

Praxis
Mittwoch, 25.11.2020, 16.05 Uhr, Ö1

Sie alle dürften mit der neuerlichen Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen in der Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo im Zusammenhang stehen. Das säkulare, offizielle Frankreich beschwört als laizistischer Staat sein Grundrecht auf Meinungsfreiheit, zu dem auch Karikaturen zählen, damit jedoch stößt es strenggläubige muslimische Bürger und Bürgerinnen vor den Kopf. ORF-Frankreich-Korrespondentin Cornelia Primosch über Gewalt, Terror, Karikaturen und Grundwerte.

Serbien und Montenegro: Metropolit Amfilohije und Patriarch Irinej an Corona gestorben

Umwälzungen in der serbisch-orthodoxen Kirche: Ende Oktober ist der Metropolit der serbisch-orthodoxen Kirche in Montenegro, Amfilohije, am Coronavirus verstorben. Der 82-Jährige war wohl der bekannteste orthodoxe Kirchenfürst am Balkan und auch ein politischer Machtfaktor in Montenegro. Zu seinem Begräbnis war auch der serbisch-orthodoxe Patriarch Irinej gekommen und infizierte sich dort selbst mit dem Coronavirus, das vor wenigen Tagen auch ihn hinweggerafft hat. Wie geht es nun angesichts dieser doppelten Vakanz weiter in der serbisch-orthodoxen Kirche? Die Wahl der Nachfolger könnte nicht nur kirchenpolitische sondern auch politische Folgen haben, berichtet ORF-Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz.

Mehrsprachig und multiethnisch – 60 Jahre Diözese Eisenstadt

Das Coronavirus hat auch den Burgenländerinnen und Burgenländern einen Strich durch die Rechnung gemacht: Bis jetzt, ein ganzes Jahr lang, hätte eigentlich das 60-jährige Bestehen der Diözese Eisenstadt gefeiert werden sollen, beginnend und endend mit dem Fest des Landes- und Diözesanpatrons, des Heiligen Martin, am 11. November. Die 1960 errichtete Diözese ist vielseitig und vielsprachig; viersprachig, um genau zu sein: Neben Deutsch wird in vielen Ortschaften Ungarisch, Burgenlandkroatisch oder Romanes – die Sprache der Roma – gesprochen. Diese sprachliche Vielfalt spiegelt die kulturelle und ethnische Diversität der östlichsten Diözese Österreichs und ihre Geschichte wider. Maria Harmer ist im Burgenland aufgewachsen und hat ein Porträt der Diözese Eisenstadt gestaltet.

Moderation: Alexandra Mantler