Praxis – Religion und Gesellschaft 5.9.2023

Ethik beim Bergsteigen

Leben und Tod am Berg | Buddhismus in China | Moraltheologe Martin Lintner

Gipfelfieber: Leben und Tod am Berg

Nach dem Tod eines pakistanischen Trägers am K2 hagelt es Kritik am Verhalten von rund 70 Bergsteigern an der Unglücksstelle. Etliche von ihnen sollen über den gestürzten und sichtlich verletzten Muhammad Hassan hinweggestiegen sein, unter anderem die norwegische Extrembergsteigerin Kristin Harila, die ihren Rekord nicht gefährden wollte.

Praxis
Mittwoch, 6.9.2023, 16.05 Uhr

Im Pinzgau hat ein deutscher Bergsteiger seinen geschwächten Kameraden auf fast 2000 Meter zurückgelassen und sich in der Schutzhütte schlafen gelegt. Beide Fälle haben sich diesen Sommer zugetragen. Bei Gefahrensituationen auf dem Berg müssen oft Entscheidungen gefällt werden, die über Leben und Tod entscheiden. Lena Göbl hat für PRAXIS einen Sherpa, einen Extrembergsteiger, einen Filmemacher und Himalaya-Forscher und einen Sozialethiker nach ihren ethischen Kriterien und Erfahrungen auf dem Berg gefragt.

China: Wiederkehr des Buddhismus

Der Buddhismus findet zurzeit in China regen Zulauf. Immer mehr Menschen sind verunsichert und leiden unter dem härter werdenden Konkurrenzkampf in der Gesellschaft. Die meisten von ihnen suchen allerdings nicht nach Transzendenz oder Trost, sondern sie beten ganz konkret für Gehaltserhöhungen, Erfolg bei der Partnersuche oder für das Bestehen wichtiger Prüfungen. Und solange es bei solch irdischen Wünschen bleibt, hat auch die chinesische Regierung nichts dagegen, berichtet aus Peking China-Korrespondent Josef Dollinger.

Kein „Nihil obstat“ für Moraltheologe Martin Lintner

Der katholische Theologe, Ethiker und Priester Martin Lintner ist vor wenigen Monaten vom Hochschulkollegium der Philosophisch-theologischen Hochschule Brixen zum Dekan gewählt worden. Der Vatikan hat ihm allerdings das sogenannte „Nihil obstat“, die Unbedenklichkeitserklärung zur Ausübung dieser Funktion, verweigert. In Rekurs wollte Martin Lintner nicht gehen, unter anderem, weil er seiner Hochschule, an der er seit vielen Jahren lehrt, das langwierige Verfahren ersparen wollte. Es hätte sich wohl länger als die zweijährige Amtszeit als Dekan gezogen. Martin Lintner ist unter anderem für seine Publikationen zur Tierethik bekannt und zur Sexuallehre der katholischen Kirche. Letztere haben ihn offenbar um das Amt gebracht, hat er Judith Fürst erzählt, die den katholisch-theologischen Ethiker in Brixen interviewt hat.

Moderation: Alexandra Mantler