Impressionen aus Burkina Faso
Talotta sei „Reporter im besten Sinne – ein Journalist, der mit dem Mikro in der Hand spürbar gerne in unterschiedlichen Milieus als Chronist unterwegs ist“ – und das bereits seit über 30 Jahren. Er sei ein genauer Beobachter, übersetze Information und Emotion für das Radio und setze dies in längeren Features genauso hervorragend um wie in Kurzreportagen, bekräftigte die Jury. Diese Fähigkeiten offenbaren sich auch bei seiner Reportage für die Ö1-Sendung „Praxis – Religion und Gesellschaft“ mit Eindrücken aus Burkina Faso, bei der er vor Ort recherchierte, wie Spendengelder in konkrete Hilfe umgesetzt werden.
Praxis 6.11. zum Nachhören:
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Praxis
Mittwoch, 6.11.2013, 16.00 Uhr, Ö1
30 Euro für ein Augenlicht
Es war ein deutscher evangelischer Missionar namens Ernst Jakob Christoffel, der 1908 beschlossen hatte, sich um blinde Menschen zu kümmern. Daraus entstand die sogenannte Christoffel-Blindenmission. Und aus dieser wiederum emanzipierte sich in Österreich vor genau 25 Jahren „Licht für die Welt“. Die Organisation bittet in erster Linie um Spenden für Augenoperationen in Afrika. Mit 30 Euro, so das Motto, kann man ein Augenlicht retten. 500.000 Operationen wurden seit bestehen der Aktion geleistet, allein 45.000 Operationen waren es 2012.
ORF/Roberto Talotta
„Land der ehrenwerten Menschen“
Ein Schwerpunktland ist Burkina Faso: Das frühere Obervolta hat 17 Millionen Einwohner/innen, Burkina Faso heißt eigentlich „Land der ehrenwerten Menschen“, die Menschen selbst nennen sich Burninabé. Die frühere französische Kolonie ist eines der ärmsten Länder der Welt. Roberto Talotta ist mit der Organisation „Licht für die Welt“ mitgefahren um zu sehen, wie das Spendengeld verwendet wird.
Spenden:
„Licht für die Welt“ sammelt in erster Linie Spenden für Augenoperationen
Dabei hat er sowohl skurrile Situationen als auch etliche interessante Gesprächspartner/innen vorgefunden: einen katholischen Erzbischof, der eine schleichenden Islamisierung des Landes befürchtet, Muslime, die sich einen schwarzen Papst gewünscht hätten, Kinder, die eigentlich gar nicht blind werden müssten… Aber da gibt es auch den pensionierten Augenarzt aus Graz, den „Häuptling“ mit den vielen Frauen und die Aussteigerin, die in Burkina Faso ein richtiges Wiener Kaffeehaus betreibt und einiges über Entwicklungshilfe und Apfelstrudel in Afrika zu berichten weiß.