Südtiroler Bischof: „Nicht Zäune bauen, sondern Grenzen öffnen“
ORF
Sendungshinweis
„Orientierung“ am Sonntag,
08.05.2016, 12.30 Uhr, ORF 2
Wiederholung am 10.05.2016, 10.30 Uhr, ORF III
Südtiroler Bischof: „Nicht Zäune bauen, sondern Grenzen öffnen“
Heftig wird seit Wochen über österreichische Pläne rund um sogenanntes „Grenzmanagement“ debattiert. Derzeit werden auf österreichischem Grund Fundamente für Zäune errichtet.
Grenzkontrollen am Brenner werden allerdings von der EU-Kommission ausdrücklich nicht genehmigt, diese müssten bei der EU-Kommission extra angemeldet werden und würden auf ihre Verhältnismäßigkeit und Notwendigkeit überprüft, heißt es. Ivo Muser, Bischof der Diözese Bozen-Brixen, mahnt vor „neuen Grenzen" innerhalb der EU und pocht auf eine gesamteuropäische Lösung in der Asylpolitik.
Er verspürt für sein Engagement starken Rückenwind; auch Papst Franziskus sei es ein Anliegen, dass „wir nicht Zäune bauen, sondern dass wir Grenzen öffnen“, so Muser. Die „Orientierung“ war auf Lokalaugenschein in Südtirol, wo derzeit rund 1.200 Flüchtlinge leben.
Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 7 Minuten
Papst Franziskus erhält Karlspreis für „Botschaft der Hoffnung“
„Der Internationale Karlspreis zu Aachen“ wird seit 1950 für besondere Verdienste um die europäische Einigung verliehen. Papst Franziskus sei eine „Stimme des Gewissens“ und sende in einer Zeit, in der viele Bürgerinnen und Bürger in Europa Orientierung suchen, eine Botschaft der Hoffnung aus, heißt es in der Begründung.
Bisherige Preisträger waren etwa Winston Churchill, Konrad Adenauer und Bill Clinton. Auch ein Papst wurde schon einmal ausgezeichnet: Johannes Paul II. erhielt 2004 einen „außerordentlichen“ Karlspreis. Zum Festakt am kommenden Freitag im Vatikan werden unter anderem erwartet: EU-Parlamentspräsident Martin Schulz, EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, EU-Ratspräsident Donald Tusk und die deutsche Kanzlerin Angela Merkel.
Bericht: Mathilde Schwabender, Länge: 4 Minuten
Gefährliches Gold: Kinderarbeit in Ghana
Minenarbeiter schuften als Tagelöhner und hoffen auf ihren Lohn, auf einen Euro pro Tag. Ghana, das Land in West-Afrika, war früher bekannt als Goldküste. Es gehört heute zu den wichtigsten zehn Gold-Export-Ländern der Erde.
In zahlreichen Minen arbeiten auch Kinder und Jugendliche, oft ohne Bezahlung. Eine Zertifizierung von Gold zur Einhaltung von Mindeststandards lehnt der Staat ab. Der Goldboom hat in Ghana gravierende Folgen für Menschenrechte und Umwelt, sagt die österreichische Dreikönigsaktion, die die lokale Hilfsorganisation WACAM unterstützt.
Weltweit sind mehr als 100 Millionen Menschen direkt oder indirekt vom kleingewerblichen Goldabbau abhängig, darauf macht die Kampagne „Fairtrade-Gold“ aufmerksam. Ein Ziel ist es auch, die Lebenssituation der Goldminenarbeiter nachhaltig zu verbessern.
Bericht: Detlev Urban, Länge: 9 Minuten
Athos-Film „Im Jenseits dieser Welt“: Einblicke in eine verborgene Welt
Eigentlich herrscht auf dem Berg Athos strenges Filmverbot. Dem Hamburger Regisseur Peter Bardehle und seinem Team ist es aber gelungen, das Vertrauen der Mönchsregierung zu erwerben und eine Sondererlaubnis zu erhalten.
80 Drehtage, verteilt auf drei Jahre, verbrachte die Filmcrew in der Mönchsrepublik auf der Halbinsel Chalkidiki mit ihren 20 Männerklöstern und vielen weiteren Mönchsbehausungen, mit ihren Mönchsregeln und ihrem strengen Zutrittsverbot für Frauen.
Das Ergebnis ist ab dem Pfingstwochenende in österreichischen Kinos zu sehen: ein Dokumentarfilm über das Leben der Mönche auf dem „heiligen Berg“, ihre Arbeit, ihr Feiern, ihr tägliches Ringen. Ein Einblick in eine Welt, die auf ganz andere Weise definiert, was Freiheit bedeutet. Die „Orientierung“ traf Peter Bardehle zum Gespräch.
Bericht: Christian Rathner , Länge: 6 Minuten
Moderation: Christoph Riedl-Daser
Redaktionsleitung: Sandra Szabo