Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst

APA/dpa/Boris Roessler

Aufatmen nach Abgang: „Luxus-Bischof“ muss gehen

Weitere Themen: Neues Islamgesetz geplant: Was sich Muslime in Österreich erwarten | Moschee wird Synagoge: Eine jüdisch-muslimische Freundschaft in der Bronx | In memoriam: Erinnerungen an Eugen Biser und Bruno Primetshofer | Schwierige Schwangerschaft: Beratung für werdende Eltern in Linz

Sendungslogo "Orientierung"

ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 30. März 2014, 12.30 Uhr, ORF 2

Wiederholung am 30. März 2014, 17.15 Uhr, ORF III

Aufatmen nach Abgang: „Luxus-Bischof“ Tebartz-van Elst muss gehen

Aufatmen unter der Mehrheit der Katholiken in Deutschland: Der umstrittene Bischof von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst, muss endgültig Abschied von seiner Diözese Limburg nehmen. Am vergangenen Mittwoch hat Papst Franziskus entschieden, dass der beurlaubte Bischof nicht in sein Amt zurückkehren darf. Nach dem Bericht einer Expertenkommission trägt Tebartz-van Elst die Hauptverantwortung für die Kostenexplosion beim millionenschweren Umbau seiner Bischofsresidenz. Der Empörung über den Bischof mit Hang zum Luxus folgt nun Erleichterung angesichts dieser päpstlichen Entscheidung.

Bericht: Birgit Schwarz, Länge: 3 Minuten

Neues Islamgesetz geplant: Was sich Muslime in Österreich erwarten

Mehr als hundert Jahre alt ist es mittlerweile: das österreichische „Islamgesetz“ aus dem Jahr 1912. Noch unter Kaiser Franz Joseph wurde es beschlossen, um den Muslimen im annektierten Bosnien-Herzegowina einen angemessenen Platz im Vielvölkerstaat zu sichern. Später, in der Zweiten Republik, garantierte es den v.a. zugewanderten Muslimen die staatliche Anerkennung ihrer Religionsgemeinschaft. Die Zahl der Musliminnen und Muslime in Österreich ist indes deutlich gestiegen – auf etwa 600.000, so schätzt man. Um der aktuellen Situation besser gerecht zu werden, soll nun – noch in diesem Jahr – ein neues Islamgesetz ausgearbeitet werden. Eine zeitgemäße Regelung der Rechte und Pflichten von Österreichs Muslimen soll darin zu finden sein, aber auch Antworten auf Fragen nach der Ausbildung von Imamen, der Anerkennung von religiösen Feiertagen und der Beziehung der meist nach ethnischen Prinzipien ausgerichteten islamischen Vereine zur gesamtösterreichischen Dachorganisation „Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich“. Die „Orientierung“ hat mit Carla Amina Baghajati, der Pressesprecherin der IGGiÖ, mit dem Islamwissenschafter Ednan Aslan und Riza Sari von der Islamischen Alevitischen Glaubensgemeinschaft gesprochen.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 6 Minuten

Moschee wird Synagoge: Eine jüdisch-muslimische Freundschaft in der Bronx

Eine Synagoge in einer Moschee – und Juden, die Seite an Seite mit Muslimen beten: In vielen Teilen der Welt scheint das völlig unmöglich. Doch im immer noch berüchtigten New Yorker Stadtteil Bronx ist genau das Realität. Wo normalerweise Gewalt und Drogen den Alltag beherrschen, ist eine einzigartige Freundschaft zwischen einer kleinen jüdischen Gemeinde und den Mitgliedern einer Moschee entstanden. Als die orthodoxe Synagoge Beis Menachem vor einigen Jahren vor dem finanziellen Ruin stand, eilte der örtliche Imam zu Hilfe. Und gemeinsam zeigen sie heute, wie jüdisch-muslimische Freundschaft funktionieren kann.

Bericht: Verena Gleitsmann, Länge: 6 Minuten

In memoriam: Erinnerungen an Eugen Biser und Bruno Primetshofer

Eugen Biser und Bruno Primetshofer sind tot. Biser, der international angesehene Religionsphilosoph und Theologe aus Deutschland, starb am vergangenen Dienstag im Alter von 96 Jahren. Primetshofer, Österreichs Experte Nummer 1 in Kirchenrechtsfragen, starb am letzten Mittwoch. Er wurde 85. Ein großes Anliegen Eugen Bisers war der Dialog – innerchristlich, zwischen den Weltreligionen, aber auch mit Nichtglaubenden. Immer wieder betonte er die Rolle des Christentums als „therapeutische Religion“. Bruno Primetshofer wirkte als Kirchenrechtler in Linz und Wien. Als langjähriger Konsultor in Fragen des Kanonischen Rechts beim Heiligen Stuhl war er auch über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt. Beide Theologen waren immer wieder Gast in Diskussionssendungen des ORF. Ein kurzer Streifzug durch das Archiv zeigt, dass beiden vor allem das Bemühen um einen konstruktiven Dialog gemeinsam war.

Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 3 Minuten

Schwierige Schwangerschaft: Beratung für werdende Eltern in Linz

Pränataldiagnostik gehört heute standardmäßig zur Schwangerenvorsorge. Sie ermöglicht vorgeburtliche therapeutische Interventionen und die Vorbereitung von Therapien nach der Geburt. Sie stellt Eltern, bei deren werdendem Kind eine Krankheit oder Behinderung diagnostiziert wurde, aber auch vor existenzielle Fragen und wichtige Entscheidungen: Was heißt das für mein Leben? Schaffe ich das, traue ich mir das zu? Unterstützung in solch einer schwierigen Situation bietet das Diakonie Zentrum Spattstraße in Linz. Um Eltern eine gute Grundlage für ihre Entscheidung zu bieten, informiert und berät ein multidisziplinäres Team aus Sonder- und Heilpädagoginnen, Psychologinnen und Ärztinnen – und begleitet die Eltern. So lange sie wollen. Und egal, wie sie sich entscheiden.

Bericht: Maria Katharina Moser

Redaktionsleitung: Norbert Steidl
Moderation: Christoph Riedl