Papst Franziskus inmitten von Menschen am Petersplatz

EPA/Claudio Peri

Der Papst im Nahen Osten

Weitere Themen: Ferne „Nachbarn in Not“: Hilfe nach Taifun-Katastrophe auf den Philippinen | Lange Nacht der Kirchen: „Kostproben“ mit dem Philosophen Franz Schuh | Harte Strafe: Vorsitzende von „Wir sind Kirche“ exkommuniziert

Sendungslogo "Orientierung"

ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 25. Mai 2014, 12.20 Uhr, ORF 2

Wiederholung am 11. Mai 2014, 17.15 Uhr, ORF III

Papst im Nahen Osten: Christen-Enklave im Westjordanland

Als „Ephraim“ hat der Ort schon zu biblischen Zeiten Beachtung gefunden, heute ist Taybeh – nicht weit von Jerusalem entfernt - das einzige Dorf im Westjordanland, das fast ausschließlich von Christen bewohnt wird. Vom bevorstehenden Papstbesuch im Heiligen Land erwartet sich der Ort, auch wenn Franziskus nicht direkt hierher kommen wird, „Rückendeckung“ und wohl auch ein Stück Ermutigung. Denn seit Jahrzehnten leidet Taybeh unter dem Exodus, der Abwanderung von Menschen, die ihr Glück im Ausland suchen. 1300 sind es, die geblieben sind. Grenzmauern machen den Alltag beschwerlich. Aber mittlerweile sind zahlreiche Initiativen entstanden, die das Bleiben erleichtern sollen: Eine Fabrik für Öllampen ist gegründet worden, die auch auf den Export der „Friedenssymbole“ eingestellt ist. Außerdem widmet man sich vermehrt der Produktion von Bio-Olivenöl und ist stolz auf die einzige Bierbrauerei im Palästinensergebiet, die sich noch dazu deutscher Knowhow-Unterstützung erfreuen darf. Ein „Orientierung“-Team hat die christliche Enklave im Westjordanland wenige Tage vor der Papstvisite im Nahen Osten besucht.

Bericht: Mathilde Schwabeneder, Länge: 7 Minuten

Im „Orientierung“-Studiogespräch über den Nahostbesuch von Papst Franziskus und die Rolle der christlichen Minderheit im Nahen Osten: der österreichische Jesuit, Theologe und Journalist Andreas R. Batlogg, Chefredakteur der Zeitschrift „Stimmen der Zeit“ und Wissenschaftlicher Leiter des Karl-Rahner-Archivs.

Ferne „Nachbarn in Not“: Hilfe nach Taifun-Katastrophe auf den Philippinen

Er war einer der stärksten tropischen Wirbelstürme seit Beginn verlässlicher Aufzeichnungen: der Taifun Haiyan. Mit Böen bis zu 380 Kilometern pro Stunde fegte er Anfang November des vergangenen Jahres über die philippinischen Inseln Samar und Leyte. Laut Regierungsangaben kamen dabei rund 10.000 Menschen ums Leben, Nichtregierungsorganisationen (NOGs) gehen von 20.000 Todesopfern aus. 4,3 Millionen Menschen verloren durch Yolanda, wie der Super-Taifun auf den Philippinen genannt wird, ihr Obdach. „Nachbar in Not“ hat für die Opfer gesammelt – mehr als drei Millionen Euro wurden gespendet. Mit dem Geld wurden u.a. Projekte der evangelischen Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt. Dank der Zusammenarbeit mit der lokalen Partnerorganisation Leyte Center for Development (LCDE) konnte Hilfe auch in entlegene Dörfer gebracht werden. Ein „Orientierung“-Team hat nun – ein halbes Jahr nach der Katastrophe – die Philippinen besucht und nachgefragt, wofür die Spendengelder verwendet wurden und wie es den Menschen heute geht.

Bericht: Maria Katharina Moser, Länge: 10 Minuten

Lange Nacht der Kirchen: „Kostproben“ mit dem Philosophen Franz Schuh

Seit 2005 gibt es nun die „Langen Nächte der Kirchen“ – durchaus eine Erfolgsgeschichte, wenn man an die Hunderttausenden Besucherinnen und Besucher denkt, die mittlerweile Jahr für Jahr den bunten Veranstaltungsreigen, organisiert von den christlichen Kirchen in Österreich, mit ihrer Anwesenheit beehren. Immerhin mehr als 700 Kirchen haben an diesem Freitagabend ihre Pforten geöffnet, um Gedankenanstöße für einen Dialog über Welt und Glaube zu offerieren. Ausgewählte Stationen dieses kirchlichen Mega-Events besucht ein „Orientierung“-Team heuer mit dem Philosophen und Schriftsteller Franz Schuh (bekannt u.a. durch sein Buch „Schwere Vorwürfe, schmutzige Wäsche“), der seine Gedanken über „Gott und die Welt“ in gewohnt pointierte Formulierungen packt.

Bericht: Marcus Marschalek, Mitarbeit: Florian Bitzan; Länge: 8 Minuten

Harte Strafe: Vorsitzende von „Wir sind Kirche“ exkommuniziert

Sie gilt als „Urgestein“ der katholischen Reformbewegung in Österreich, seit einigen Wochen ist sie auch Vorsitzende der Plattform „Wir sind Kirche“, nun wurde sie exkommuniziert: die Tiroler Religionspädagogin Martha Heizer. Der Anlass: Die regelmäßige Abhaltung privater „Eucharistie-Feiern“. Genau darin aber – in einer „Feier ohne Priester“ - sieht der Vatikan ein „Imitieren der Eucharistie“, was zwangsläufig als „schweres Vergehen“ gilt. Heizer und auch ihr Ehemann hätten sich damit quasi „selbst exkommuniziert“, stellte der Innsbrucker Diözesanbischof Manfred Scheuer „mit Bedauern“ fest. Wiederholt hätte man versucht, Heizer von Feiern dieser Art abzubringen. Die Exkommunikation bedeutet übrigens nicht, wie oft angenommen, den „Ausschluss aus der Kirche“, wohl aber, dass der oder die Betroffene keine Sakramente mehr empfangen darf.

Bericht: Helena Fröhlich, Länge: 3 Minuten

Redaktionsleitung: Norbert Steidl
Moderation: Christoph Riedl-Daser