Menschen heben die Hände bei einer Abstimmung

Reuters/Nigel Roddis

Kirche von England öffnet Bischofsamt für Frauen

Weitere Themen: Missverstandene Bewegung? Falun Gong – in China weiterhin verfolgt | Kamerun: Der Missionar und sein Gefährt | Indonesien: Pater Franz Lackner – kein Wiedersehen mit der alten Heimat?

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 20. Juli 2014, 12.30 Uhr, ORF 2

Wiederholung am 20. Juli 2014, 15.50 Uhr, ORF III

Historische Abstimmung: Kirche von England öffnet Bischofsamt für Frauen

In der Kirche von England können Frauen künftig auch zu Bischöfinnen geweiht werden. In einer historischen Abstimmung hat die Generalsynode, das Kirchenparlament der Anglikaner, diese Woche mit der notwendigen Zweidrittelmehrheit den Gesetzesentwurf angenommen. Damit haben die progressiven Kräfte 20 Jahre nach der erstmaligen Weihe von Frauen zu Priesterinnen endlich die angestrebte Gleichstellung von Frauen in der anglikanischen Kirchenhierarchie erreicht. Ein ähnlicher Vorstoß war im November 2012 am Widerstand der Laien knapp gescheitert. Eine Schutzklausel erlaubt nun konservativen Diözesen, Einspruch gegen eine Bischofsernennung einzulegen. Das Votum wird als großer Erfolg für das neue anglikanische Kirchenoberhaupt Justin Welby gewertet. Der Erzbischof von Canterbury hat durch sein Verhandlungsgeschick die Grabenkämpfe zwischen Reformern und Traditionalisten beendet und eine existenzielle Krise innerhalb seiner Kirche abgewendet.

Bericht: Bettina Prendergast; Länge: 3 Minuten

Mehr dazu:

Missverstandene Bewegung? Falun Gong – in China weiterhin verfolgt

Mehr als 100 Millionen Anhänger soll Falun Gong knapp vor der Jahrtausendwende gehabt haben. Doch seit nunmehr 15 Jahren - seit 1999 - ist die „neue religiöse Bewegung“ in China, ihrem Ursprungsland, verboten. Von einer „gefährlichen Sekte“ spricht die Staatsführung. Die Mitgliedschaft bei Falun Gong gilt als strafbare Handlung. Mehr noch, so die schweren Vorwürfe von Falun-Gong-Anhängern: Mitglieder der Bewegung werden verfolgt, gefoltert oder als „Organspender“ missbraucht. Genau darauf weisen Falun-Gong-Anhänger in den USA – wo auch Gründer Li Hongzi mittlerweile zu Hause ist – und in Europa hin. Und sie betonen: Der buddhistisch geprägte „Kultivierungsweg“ mit daoistischen Elementen und Qigong-Bewegungsübungen sei eine deklariert friedliche Angelegenheit, die die „Vervollkommnung“ des Menschen zum Ziel habe. – Ein „Orientierung“-Team hat einige Falun-Gong-Anhänger in Wien getroffen, sie bei ihren Übungen begleitet und mit ihnen über Ziele und Vorwürfe gesprochen.

Bericht: Marcus Marschalek; Länge: 7 Minuten

Mehr dazu in: Falun Gong: Verfolgt und Misshandelt

Kamerun: Der Missionar und sein Gefährt

Seit fast einem halben Jahrhundert ist Pater Hermann Gufler, 72, Missionar in Kamerun. Er interessiert sich für die Menschen und ihre Religion – auch für die vielen, die keine Christen sind. Wenn sie es werden wollen, verhilft er ihnen dazu, aber: „Ich bin nicht da, weil ich alle bekehren will.“ Um die weit verstreut lebenden Katholiken in seiner flächenmäßig riesigen Pfarre besuchen zu können, braucht er ein starkes Fahrzeug. 2002 hat er von der MIVA Austria einen Geländewagen bekommen. Der hat ihn seither nicht im Stich gelassen. Wird da manchmal das Gefährt zum Gefährten? „Ja“, schmunzelt der Priester, „das Auto wird ein Teil von Dir.“

Bericht: Christian Rathner; Länge: 8 Minuten

Mehr dazu:

Indonesien: Pater Franz Lackner – kein Wiedersehen mit der alten Heimat?

Es war im Jahre 1967, als ein junger Steyler Missionar namens Franz Lackner seine Heimat – die Steiermark – verließ. Sein Reiseziel: Sabu, eine der entlegensten indonesischen Inseln. Der junge Priester war damals fest entschlossen, den Menschen auf diesem recht unwirtlichen Flecken Erde das Leben etwas zu erleichtern. Und so ließ er in den folgenden Jahren und Jahrzehnte Brunnen bauen und Schulen, Internate und Krankenhäuser errichten. Nicht zuletzt Spenden aus der steirischen Heimat haben das möglich gemacht. Heute, 47 Jahre später, ist Pater Franz Lackner immer noch in Indonesien und dort unermüdlich für die Inselbewohner im Einsatz. Auf die Frage, warum er seit bald einem halben Jahrhundert nie mehr zurück nach Österreich gekommen ist, meint er nur: „Das ist Zeitverschwendung. Hier gibt es so viel zu tun.“

Bericht: Gundi Lamprecht; Länge: 7 Minuten

Redaktionsleitung: Norbert Steidl
Moderation: Christoph Riedl-Daser