Papst Franziskus liest der Kurie die Leviten

APA/EPA/Andreas Solaro / POOL

Papst übt Kritik an Kurie

Papst-Kritik: Franziskus geißelt „Krankheiten und Versuchungen“ der Kurie | Muslimische „Bruderhilfe“: Marokko bildet Imame für Mali aus | Sisters ACT: Philippinen-Frauenorden engagiert sich für Kirche der Armen

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 28. Dezember 2014, 12.30 Uhr, ORF 2
Wiederholung am 28. Dezember 2014, 13.50 Uhr, ORF III

Papst-Kritik: Franziskus geißelt „Krankheiten und Versuchungen“ der Kurie

Papst Franziskus hat am vergangenen Montag bei seiner jährlichen Weihnachtsansprache vor Leitern und leitenden Mitarbeitern der Vatikan-Verwaltung die Kurie scharf kritisiert. Er warnte vor 15 Krankheiten, von denen die römische Kurie heimgesucht werde.

Es waren ungewöhnlich harte Worte, die Papst Franziskus dabei in den Mund nahm. Er sprach von „geistlicher Demenz“, von „spiritueller Schizophrenie“ und er sagte: „Eine Kurie, die sich nicht selbst hinterfragt, die sich nicht modernisiert, die sich nicht bessert, ist krank“. Es ist wohl ein weiterer Schritt des Papstes in seinem Vorhaben, den vatikanischen Leitungs- und Verwaltungsapparat umfassend zu reformieren.

Bereits im Konklave hat sich Jorge Mario Bergoglio als Kandidat vorgestellt, der – sollte er Papst werden – die krisengeschüttelte römische Kurie umfassend reformieren wolle.

Beitrag: Marcus Marchalek, Gundi Lamprecht, Barbara Krenn

Muslimische „Bruderhilfe“: Marokko bildet Imame für Mali aus

Bilder von radikalen Islamisten im westafrikanischen Staat Mali sind vor rund zwei Jahren um die Welt gegangen: Auf ihrem Feldzug haben die Terroristen auch Moscheen und muslimische Heiligtümer zerstört. Erst internationale Truppenverbände konnten sie stoppen. Als Zeichen dafür, dass auch in dieser Region der arabische Fundamentalismus im Vormarsch ist, wurde das aggressive Vordringen der Islamisten gedeutet. Um dem Einhalt zu gebieten und um den in Westafrika traditionell moderaten Islam zu stärken, hat der König von Marokko in den vergangenen Monaten wiederholt Schritte gesetzt. Einer davon: Mohamed VI. – nicht nur König, sondern auch geistliches Oberhaupt der Muslime im Land - hat die Ausbildung von Imamen aus Mali initiiert.

Bericht: Detlef Urban, Länge: 9 Minuten

Sisters ACT: Philippinen-Frauenorden engagiert sich für Kirche der Armen

„Wir waren mit der Haltung der Ordensgemeinschaften damals unzufrieden“, sagt Schwester Roland Biragay. Damals, das war in den 1970-er Jahren. Diktator Ferdinand Marcos hatte das Kriegsrecht über die Philippinen verhängt. Einige Frauen, Rolanda Biragay war eine von ihnen, suchten unter diesen Bedingungen nach einem neuen Weg, im Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils Kirche zu sein und als Ordensfrauen zu leben – in Solidarität mit den Armen. Sie gründeten eine Gemeinschaft: die Apostles of Contemporary Times, kurz: ACT. Die Zeiten sind andere geworden, die Herausforderung, „Kirche der Armen“ zu sein, ist geblieben. Heute begegnen die ACT-Schwestern dieser Herausforderung mit einem ganzheitlichen pastoralen Entwicklungsprogramm. Sie organisieren und begleiten in den philippinischen Diözesen Infanta und San Pablo Basisgemeinden, die auf vier Säulen aufbauen: Ernährungssicherheit, nachhaltige Landwirtschaft, Gesundheit und Bildung in Glaubensfragen. Finanzielle Unterstützung für ihre Arbeit erhalten sie von der österreichischen Dreikönigsaktion, dem Hilfswerk der Katholischen Jungschar.

Bericht: Maria Katharina Moser, Länge: 10 Minuten

Redaktionsleitung: Norbert Steidl
Moderation: Christoph Riedl-Daser