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Mit gutem Beispiel: Stadt Horn nimmt 100 Flüchtlinge auf

Dalai Lama: Vom Flüchtling zum „spirituellen Superstar“ | Als Ketzer verbrannt: Vor 600 Jahren starb der Reformator Jan Hus | Bolivien vor Papstbesuch: „Frohbotinnen“ fördern Frauen-Empowerment

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 5. Juli 2015, 12.30 Uhr, ORF 2
Wiederholung am 6. Juli 2015, 10.10 Uhr, ORF III

Mit gutem Beispiel: Stadt Horn nimmt 100 Flüchtlinge auf

In Horn im Waldviertel wurden in dieser Woche hundert Flüchtlinge - aus Syrien, aus dem Irak, aus Somalia und Eritrea - in einem ehemaligen Pflegeheim der Caritas einquartiert. Die niederösterreichische Stadt zeigt damit, dass auch konstruktive Lösungen – nach intensiven Diskussionen – möglich sind. Gegen das Ansinnen der Bundesregierung, gleich 400 Flüchtlinge auf dem Gelände der Horner Radetzkykaserne unterzubringen, wehrte man sich in Horn. Doch als es darum ging, 100 Flüchtlinge im ehemaligen „Stephanusheim“ der Caritas aufzunehmen, entschlossen sich Bürgermeister und Gemeinde, das Thema offensiv anzugehen: Bei einer Bürgerversammlung gelang es, viele Skeptiker zu überzeugen. Mehr noch: Die Hilfs- und Spendenbereitschaft wuchs. Betten, Geschirr, Handtücher, Lebensmittel und Willkommensgeschenke wurden vorbereitet. Und: Eine Initiative von Freiwilligen half, das Flüchtlingsheim zu renovieren und bezugsfertig zu machen und hat damit gezeigt, was „machbar in Not“ ist. Ein „Orientierung“-Team war bei der Ankunft der ersten 30 Flüchtlinge am vergangenen Montag dabei.

„Die Caritas, das Rote Kreuz, die Diakonie sowie die Volkshilfe informieren unter der Telefonhotline 01/8904831 über alle Möglichkeiten zur Unterstützung der Flüchtlinge in Österreich.“

Bericht: Peter Beringer, Länge: 5 Minuten

Dalai Lama: Vom Flüchtling zum „spirituellen Superstar“

Er bezeichnet sich selbst als „einfachen Mönch“, aber vor allem im Westen wird der Dalai Lama – der in wenigen Tagen seinen 80. Geburtstag begeht - von vielen Menschen als „spiritueller Superstar“ verehrt. Tenzin Gyatso - so lautet sein Mönchsname - kam am 6. Juli 1935 als zweiter Sohn einer armen Bauernfamilie im Nordosten Tibets zur Welt. Als er etwa zwei Jahre alt war, wurde er von buddhistischen Mönchen als „Wiedergeburt des XIII. Dalai Lama“ entdeckt. Als Fünfjähriger wurde er feierlich inthronisiert. Nach dem Einmarsch chinesischer Truppen flüchtete der Dalai Lama, zehntausende Tibeter und Tibeterinnen folgten ihm ins indische Exil. Der Dalai Lama gilt laut tibetischer Tradition als Bodhisattva, als erleuchtetes Wesen, das aus Mitgefühl reinkarniert ist. Seine politischen Funktionen hat der Dalai Lama vor vier Jahren zurückgelegt, doch der Einsatz des Friedensnobelpreisträgers für Friede und Versöhnung bleibt ungebrochen.

Bericht: Sandra Szabo, Länge: 6 Minuten

Als Ketzer verbrannt: Vor 600 Jahren starb der Reformator Jan Hus

Tod auf dem Scheiterhaufen: Am 6. Juli 1415 wurde Jan Hus vor den Toren der Stadt Konstanz hingerichtet. Das dort tagende Konzil der römisch-katholischen Kirche bezichtigte den Priester, Reformator und zwischenzeitlichen Rektor der Prager Karlsuniversität des Ketzertums. Der 600. Jahrestag der Wiederkehr seiner Hinrichtung: ein Anlass, sich mit Jan Hus auseinanderzusetzen. Immerhin: Er versuchte nichts Geringeres, als die römisch-katholische Kirche des ausklingenden Mittelalters auf einen „Weg der Reform“ zu führen. Er predigte in der Landessprache – Tschechisch, und er trat, 100 Jahre vor Martin Luther – wortgewaltig gegen die Praxis das Ablasshandels auf. Ein „Orientierung“-Team war auf den Spuren des tschechischen Nationalhelden Jan Hus unterwegs - in Prag und in der südböhmischen Stadt Tabor - und hat mit Vertreterinnen und Vertretern von Kirchen gesprochen, die sich auch heute noch auf das Erbe des frühen Reformators aus Böhmen berufen.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 8 Minuten

Bolivien vor Papstbesuch: „Frohbotinnen“ fördern Frauen-Empowerment

Es ist eine Reise auf den „heimatlichen Kontinent“, wenn auch nicht in sein Heimatland Argentinien, zu der Papst Franziskus nun am Sonntag aufbricht: Ecuador, Bolivien und Paraguay stehen, bis zum 12. Juli, auf dem dichten Programm. Mit Spannung wird dabei auch das Treffen zwischen Papst Franziskus und dem linken bolivianischen Präsidenten Evo Morales erwartet. Seit bald fünf Jahrzehnten ist das Vorarlberger „Werk der Frohbotschaft“ in Bolivien tätig. Vor allem um die Fortbildung junger Frauen haben sich die „Frohbotinnen“, Angehörige dieser katholischen Gemeinschaft, verdient gemacht. Ihr Haupttätigkeitsfeld: eine Schule samt angeschlossenem Internat (Name: „Granja Hogar“) in San Ignacio de Velasco, im Osten Boliviens.

Bericht: Stefan Krobath, Länge: 6 Minuten

Redaktionsleitung: Norbert Steidl Moderation: Günter Kaindlstorfer