Papst im US Kongress

REUTERS/Kevin Lamarque

Denkwürdige Papst-Rede vor dem US-Kongress

Papst in den USA: Denkwürdige Rede vor dem US-Kongress | Mit der Einsamkeit leben: Elternlose Flüchtlinge in Österreich | Plattform für Flüchtlingshilfe: „Helfen. WIE WIR.“ | Kind auf Bestellung? – Kritische Stimmen gegen „Fortpflanzungsindustrie" | Neue Menschen, bessere Menschen? – Philosophicum Lech 2015

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag,
27. September 2015, 12.30 Uhr, ORF 2
Wiederholung am 29. September 2015, 10.30 Uhr, ORF III

Papst in den USA: Denkwürdige Rede vor dem US-Kongress

In Philadelphia beendet Papst Franziskus am Sonntag seine erste Reise in die USA. Sechs Tage hat dann der 78-jährige Pontifex in den Vereinigten Staaten von Amerika verbracht - und dabei ein durchaus politisches Programm absolviert.

Neben einem Treffen mit Präsident Barack Obama im Weißen Haus und einem Besuch bei der UNO in New York hielt Franziskus - als erster Papst der Geschichte - eine Rede vor dem US Kongress. Dabei brachte er auch zahlreiche politisch heikle Themen zur Sprache: verurteilte, wie schon einige seiner Vorgänger, die Todesstrafe, prangerte das „blutige Geschäft“ mit dem Waffenhandel an und trat für einen menschenwürdigen Umgang mit Einwanderern ein.

Die Auftritte von Papst Franziskus haben in den USA – etwa ein Viertel der US-Amerikaner sind Katholiken - für viel Aufmerksamkeit und zahlreiche Diskussionen, pro und contra, gesorgt.

Bericht: Verena Gleitsmann, Länge: 5 Minuten

Mit der Einsamkeit leben: Elternlose Flüchtlinge in Österreich

„Ich möchte in Österreich bleiben dürfen und als Automechaniker eine Lehrstelle finden und endlich arbeiten“, das ist der größte Wunsch von Hamed H. aus Afghanistan. Er ist alleine, hat keine Familie mehr - sein Vater ist vor neun Monaten gestorben, so schildert der 16-Jährige seine Lebenssituation.

Wieder auf die Beine geholfen hat ihm das Team der Caritas Flüchtlingshilfe St. Gabriel in Maria Enzersdorf in Niederösterreich. In Wohngemeinschaften im Missionshaus St.Gabriel der Steyler Missionare werden rund 40 minderjährige Flüchtlinge bis zur Volljährigkeit begleitet. Und alle hier wissen: Geborgenheit und Sicherheit brauchen die Jugendlichen, damit sie ihre innere Einsamkeit ertragen können und lernen, die teils traumatischen Fluchterfahrungen zu verarbeiten.

Bericht: Brigitte Wojta, Länge: 7 Minuten

Plattform für Flüchtlingshilfe: „Helfen. WIE WIR.“

Vergangene Woche hat der ORF - in Zusammenarbeit mit Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Samariterbund, Rotem Kreuz und Volkshilfe - die Initiative „Helfen. WIE WIR.“ für Kriegsflüchtlinge und Asylsuchende gestartet.

Neben dem Sammeln und Organisieren von Geld- und Zeitspenden ist eines der vorrangigen Ziele die Beschaffung von Wohnraum. Genau darum kümmert sich auch die syrisch-orthodoxe Gemeinde in Österreich: Vor drei Jahren hat man ein altes Klostergebäude in Wien-Favoriten übernommen, das gerade umgebaut wird.

Mehr als 30 kleine Startwohnungen für Flüchtlinge aus Syrien sollen hier entstehen. Bis es soweit ist, haben Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland bei syrisch-orthodoxen Gemeindemitgliedern in Wien ein zwischenzeitliches Zuhause gefunden.

Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 2 Minuten

Kind auf Bestellung? – Kritische Stimmen gegen „Fortpflanzungsindustrie“

Einige setzen ihre Hoffnung darauf, andere erheben warnend ihre Stimme: „Kinder auf Bestellung“ sind bereits Realität. Konkreter formuliert: Schon heute gibt es Kinder mit fünf Elternteilen – einer Eizellenspenderin, einem Samenspender, einer Leihmutter, die das Kind zur Welt bringt und den beiden Menschen, die das Kind – als „soziale Eltern“ – großziehen.

Zwar ist die „Leihmutterschaft“ in fast allen EU-Staaten verboten, doch in einigen asiatischen Ländern z.B. werden damit lukrative Geschäfte gemacht. Mit diesem Thema – und dem noch breiteren Themenfeld „Fortpflanzungsmedizin“ - beschäftigt sich auch ein aktuelles Buch der Journalistin Eva Maria Bachinger unter dem Titel „Kind auf Bestellung“. Im aktuellen „Orientierung“-Beitrag kommt sie ebenso zu Wort wie z.B. die Feministin Sibylle Hamann, der Moraltheologe Matthias Beck und der Mediziner Peter Husslein.

Bericht: Brigitte Wojta, Länge: 8 Minuten

Neue Menschen, bessere Menschen? – Philosophicum Lech 2015

„Bilden, optimieren, perfektionieren“ – so lautete der Untertitel des diesjährigen Philosophicums im Vorarlberger Ferienort Lech, bei dem auch heuer wieder Expertinnen und Experten zum Vortrag geladen und zu dem mehr als 500 Teilnehmer gekommen waren. Die These: Noch nie in der Geschichte war der einzelne Mensch einem derartigen „Optimierungsdruck“ ausgesetzt wie heute.

Doch welche Form der „Optimierung“ ist gemeint? Geht es um intellektuelle Leistungsfähigkeit, um ästhetische Kriterien, um sportliche Bestleistungen oder um „moralisch bessere Menschen“? Welche Chancen bietet die moderne Wissenschaft – und welche Risiken bergen neu gewonnene Erkenntnisse in sich?

Die „Orientierung“ hat u.a. mit dem wissenschaftlichen Leiter des Philosophicums, Konrad Paul Liessmann, dem katholischen Theologen Dietmar Mieth und dem Autor Michael Köhlmeier gesprochen.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 7 Minuten

Moderation: Matthias Euba
Redaktionsleitung: Norbert Steidl