Papst Franziskus Nord Mazedonien

APA/AFP/North Macedonian Government press office/Handout

Papst in Nordmazedonien: Auf den Spuren von Mutter Teresa

Papst in Nordmazedonien: Auf den Spuren von Mutter Teresa | Engagement für Miteinander: „MuslimInnen gegen Antisemitismus“ | Juden in Meran: Verfolgt von Faschismus und NS-Terror | Brücken zwischen Kulturen: Die Autorin Felizitas von Schönborn

Sendungsprofil Orientierung

ORF

am 12.5.2019, 10.30 Uhr, ORF 2
am 13.5.2019, 9.30 Uhr, ORF III und am 18.5.2019, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

Papst in Nordmazedonien: Auf den Spuren von Mutter Teresa

Es war ein historischer Kurzbesuch, den Papst Franziskus am vergangenen Dienstag absolviert hat: Eine Nordmazedonien-Visite stand auf dem Programm. Für die katholische Kirche ist das Land mit seiner Hauptstadt Skopje nicht zuletzt deshalb von Bedeutung, weil dort Mutter Teresa – der „Engel der Armen“ von Kalkutta – geboren wurde.

Im Zwei-Millionen-Einwohner-Land spielen Katholiken – mit einem Anteil von weniger als einem Prozent – allerdings nur eine kleine Rolle. Rund 70 Prozent der Bevölkerung gehören der orthodoxen Kirche an, etwa 20 Prozent sind Muslime. Die politische Führung Nordmazedoniens sieht den Besuch auch als Aufmunterung und Anerkennung für die schmerzlichen Reformen, die auf dem Weg zu NATO und EU erfolgt sind.

Um den Weg zur euroatlantischen Integration frei zu machen, musste Skopje mit Athen einen langwierigen Namensstreit beilegen, und seinen Staatsnamen von Mazedonien in Nordmazedonien ändern. Damit haben sich viele Mazedonier noch nicht abgefunden. Hinzu kommt das nicht immer einfache Zusammenleben mit der albanischen Volksgruppe.

Ihr Aufstand vor 20 Jahren führte das Land an den Rand des Zerfalls. Doch nun haben die Albaner umfassende Rechte erhalten. Das Bemühen um ein gutes Miteinander in diesem multiethnischen Balkanstaat würdigte ausdrücklich auch Papst Franziskus.

Bericht: Christian Wehrschütz, Länge: 5 Minuten

Engagement für Miteinander: „MuslimInnen gegen Antisemitismus“

Seit 2012 engagieren sich Mitglieder der Muslimischen Jugend Österreich (MJÖ) auf vielfältige Art gegen Antisemitismus – und wollen damit auch gegen immer noch existierende Vorurteile innerhalb der eigenen Glaubensgemeinschaft ankämpfen.

Im Jänner 2018 wurde dazu ein Schwerpunktjahr „MuslimInnen gegen Antisemitismus“ ausgerufen, das nun am Montag mit einer Abschlussveranstaltung gewürdigt wurde. Viel Anerkennung dazu kam u.a. von der Antisemitismusbeauftragten der EU, Katharina von Schnurbein, aber auch vom Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch.

Eine besondere Form der Würdigung stellt die Nominierung der Initiative für den Europäischen Jugendkarlspreis 2019 dar, der Ende Mai in Aachen verliehen wird. Begleitet wurde das Projekt vom Antisemitismusforscher Andreas Peham vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW).

Teil des Projekts der MJÖ waren Treffen mit Holocaust-Überlebenden und Besuche in ehemaligen Konzentrationslagern – wie vergangenen Sonntag – anlässlich des Gedenkens an die Befreiung des Lagers Mauthausen. Die „Orientierung“ hat junge Musliminnen und Muslime begleitet und mit ihnen über die teils durchaus selbstkritischen Erkenntnisse nach dem MJÖ-Schwerpunktjahr gesprochen.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 6 Minuten

Juden in Meran: Verfolgt von Faschismus und NS-Terror

Schon im Mittelalter hatten sich Juden in Südtirol niedergelassen. Ihre Blütezeit erreichte die Gemeinde aber in den letzten Jahrzehnten der Habsburgermonarchie.

So trugen jüdische Ärzte ganz wesentlich zum Erfolg der Kurstadt Meran bei und verhalfen ihr zu internationalem Ruhm. Die faschistischen Rassengesetze 1938 und der Einmarsch der deutschen Wehrmacht 1943 setzten jedoch einen brutalen Schlussstrich.

Jüdische Mitbürger wurden denunziert, vertrieben, deportiert. Heute zählt die jüdische Gemeinde in Meran wieder rund 50 Mitglieder. Die Aufarbeitung ist jedoch noch lange nicht zu Ende. „Es war ein Tabuthema, von dem man nicht einmal erkannt hatte, dass es ein Tabu ist“, sagt Peter Langer, Sohn von Überlebenden. Vieles bleibt in Südtirol noch zu tun.

Bericht: Mathilde Schwabeneder, Länge: 8 Minuten

Brücken zwischen Kulturen: Die Autorin Felizitas von Schönborn

Sie trägt einen bekannten Namen und ist – wenn auch entfernt – mit Kardinal Christoph Schönborn verwandt: Felizitas von Schönborn. Geboren in der Steiermark lebt die christliche Theologin und Autorin – auch mit deutschem Pass ausgestattet – schon seit geraumer Zeit in der Schweiz.

Jahrzehnte ihres Lebens hat sie dem Thema „Dialog zwischen Religionen und Weltanschauungen“ gewidmet. Und hat – in ihrem „holistischen Gesprächskaleidoskop“ – mehr als 150 Begegnungen mit prägenden Persönlichkeiten wie dem Dalai Lama, Frere Roger, Mutter Teresa, Astrid Lindgren, Peter Ustinov, Eugen Drewermann, Paul Flora und Michael Gorbatschow aufgezeichnet und veröffentlicht.

Durch eine langjährige Freundschaft mit der renommierten Islamwissenschafterin Annemarie Schimmel hat sich Felizitas von Schönborn die „Welt des Islam“ erschlossen – einer Religion, die für die Autorin, die bei der UNO in Genf als Korrespondentin akkreditiert ist, auch ganz persönlich wichtig ist.

Bericht: Carola Mair, Länge: 7 Minuten

Moderation: Sandra Szabo
Redaktionsleitung: Norbert Steidl