Papst Rumänien

APA/AFP/POOL/Andreas SOLARO

Papst in Rumänien: Ruf nach Versöhnung

Papst in Rumänien: Ruf nach Versöhnung | Katholiken auf Kuba: Erstmals seit 60 Jahren neue Kirche eingeweiht | „Öko“ und Religion: Verwenden statt verschwenden | Pilgern nach Tunesien: Juden feiern Lag BaOmer auf Djerba

Sendungsprofil Orientierung

ORF

am 9.6.2019, 12.30 Uhr, ORF 2
am 10.6.2019, 8.40 Uhr, ORF III und
am 15.6.2019, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

Papst in Rumänien: Ruf nach Versöhnung

Nur drei Wochen nach seinem Bulgarien-Besuch ist Papst Franziskus wieder in ein mehrheitlich christlich-orthodoxes Land gereist. Zwanzig Jahre nach dem ersten Besuch von Johannes Paul II. hat er Rumänien besucht. Anders als der Papst aus Polen beschränkte sich Franziskus aber nicht auf die Hauptstadt Bukarest, sondern bereiste auch einige andere Regionen.

Höhepunkt des Besuches war die Seligsprechung von sieben griechisch-katholischen Bischöfen, die vom kommunistischen Regime verfolgt worden sind, da sie nicht zur orthodoxen Kirche übertreten wollten.

In der Stadt Blaj hat Franziskus Roma-Gemeinden um Vergebung gebeten - für jenes Unrecht, das ihnen im Laufe der Geschichte angetan worden ist. Katholiken – so Franziskus – seien an den Diskriminierungen und Misshandlungen nicht unbeteiligt gewesen. Ein anderer Schwerpunkt waren die ökumenischen Beziehungen. Das Motto der Reise: Gemeinsam gehen.

Bericht: Mathilde Schwabeneder, Länge: 7 Minuten

Katholiken auf Kuba: Erstmals seit 60 Jahren neue Kirche eingeweiht

Mehr als 20 Jahre ist es her, dass Papst Johannes Paul II. die karibische Zuckerinsel besuchte - als erster Papst überhaupt. Das Treffen zwischen dem damaligen Staatschef Fidel Castro und dem polnischen – strikt antikommunistischen - Papst galt in der Vorbereitungsphase als schwierig.

Doch zur großen Überraschung vieler verstanden sich die beiden Männer deutlich besser als erwartet. Eine Folge: Die Lage der lange Zeit unterdrückten römisch-katholischen Kirche auf Kuba hat sich seitdem deutlich verbessert.

Ein Beispiel dafür ist eine bei dem Treffen vereinbarte Verabredung, erstmals seit 1959 drei neue Kirchenbauten zu genehmigen: eine neue Kirche in Havanna, eine in Santiago de Cuba und eine weitere im kleinen Ort Sandino in der Tabakprovinz Pinar del Rio.

Dort, in Sandino, fand Ende Jänner nun die lang ersehnte Eröffnung statt. Ein „Orientierung“-Team war dabei, hat mit Pater Cirilo Castro Fuentes gesprochen, der vor vier Jahren den Grundstein für die neue Kirche gelegt hat und hat engagierte Katholikinnen und Katholiken getroffen, die ihren Glauben nun deutlich offener bezeugen können.

Bericht: Jochen Beckmann, Länge: 6 Minuten

„Öko“ und Religion: Verwenden statt verschwenden

Es gibt sie, die Öko-Vorzeigeprojekte im religiösen Bereich: Evangelische Pfarrgemeinden, die ihre Betriebsräume mit Ökostrom versorgen, katholische Bildungshäuser, die in den vergangenen Jahren isoliert und gedämmt haben und dadurch viel Energie einsparen, oder auch einen buddhistischer Stupa-Neubau, der besonders Rücksicht auf die Natur ringsum nehmen möchte.

Doch wie sieht es in einem ganz normalen Dorf, in einer x-beliebigen Stadt in Österreich aus, abseits der Leuchtturmprojekte? Wie gehen dort Menschen mit dem Thema “Verwenden statt verschwenden” um? Hat ihr Einsatz für die Umwelt, sollte es einen geben, etwas mit ihren Glaubensüberzeugungen, mit ihrer Religion und ihrem Gottesbild zu tun?

Ein „Orientierung“-Team hat versucht, auch in der Berichterstattung ungewohnte Wege zu gehen: Es folgte dem Zufall. Ein beliebiger Ort wurde Ausgangspunkt einer Recherche über Menschen wie “Du und ich” und ihren religiös motivierten Einsatz für “Verwenden statt verschwenden”. Und noch etwas wurde probiert: Die Produktion sollte auch so umweltschonend ablaufen wie nur irgendwie möglich.

Bericht: Marcus Marschalek, Marietta Trendl; Länge: 7 Minuten

Pilgern nach Tunesien: Juden feiern Lag BaOmer auf Djerba

33 Tage nach Pessach feiern Juden das Fest Lag BaOmer. Zu Lag BaOmer pilgern traditionell viele Juden nach Meron in Galiläa, einem Zentrum jüdischer Mystik in Nordisrael. Seit einigen Jahren kommen aber auch immer mehr zur alten La-Ghriba-Synagoge in Tunesien, darunter eine große Zahl israelischer Jüdinnen und Juden mit tunesischen Wurzeln.

Bisher hatte die israelische Regierung vor der Wallfahrt in das nordafrikanische, muslimische Land gewarnt. Heuer erging erstmals keine Reisewarnung. Das wird auch daran liegen, dass der bisherige Organisator der Pilgerreisen nicht nur von der Insel Djerba stammt und gleichsam ein Kind der La Ghriba ist, sondern jetzt auch als parteiloser Minister für Tourismus in Tunis am Kabinettstisch sitzt: Rene Trabelsi ist der einzige jüdische Minister in einem arabischen Land.

Tunesien bemüht sich dabei, sich als „Land der Toleranz“ zu präsentieren. Und Religion und das Miteinander der Religionen spielen da – nicht zuletzt in der „Außenwirkung“ - eine wichtige Rolle.

Bericht: Detlef Urban, Länge: 6 Minuten

Moderation: Sandra Szabo
Redaktionsleitung: Norbert Steidl