Kunst in der Fastenzeit

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„Himmel und Hölle“: Kunst in der Fastenzeit

„Himmel und Hölle": Kunst in der Fastenzeit | „Peace Studies“: Lernen für den Frieden | Zypern: Religionen in der Pufferzone | Papst Franziskus: „Waffen zum Schweigen bringen“

Sendungsprofil Orientierung

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1.3.2020, 12.30 Uhr, ORF 2
3.3.2020, 9.30 Uhr, ORF III
7.3.2020, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

„Himmel und Hölle“: Kunst in der Fastenzeit

Dominanz und Gewalt in zwischenmenschlichen Beziehungen thematisiert die Künstlerin Iris Christine Aue mit ihren Werken. Derzeit sind diese – zerschnittenen und neu vernähten Papierzeichnungen - im Kulturzentrum bei den Minoriten in Graz („Kultum“) zu sehen.

Am Aschermittwoch wurde die Ausstellung „Himmel und Hölle“ zur Fastenzeit präsentiert. Aue ist in Wien geboren und lebt in Graz. Der Steirer Erwin Lackner stellt unter dem Titel „Kreuzfahrer“ Luxus und Überfluss dem Leid und der Einsamkeit von Menschen am Rand der Gesellschaft sowie dem Sterben auf der Flucht gegenüber.

Mit ihren Mitteln bewirkt die Kunst, worauf auch Aschermittwoch und Fastenzeit abzielen: ein Innehalten, ein Hinsehen, ein Aushalten existenzieller Fragen.

Bericht: Christian Rathner, Länge: 7 Minuten

„Peace Studies“: Lernen für den Frieden

Mitarbeiter humanitärer Organisationen, aber auch Seelsorgerinnen und Seelsorger geraten bei Einsätzen in Krisengebieten mitunter selbst in Gefahr. Seit fast 20 Jahren wird an der Universität Innsbruck der Masterlehrgang „Peace Studies“ angeboten; vermittelt werden Sicherheits- und Erste-Hilfe-Maßnahmen.

Parallel dazu werden die Studierenden auch zur akademischen Reflexion über Möglichkeiten der Friedensarbeit angehalten. Dabei geht es etwa um aktive Gewaltlosigkeit, neue Formen der Solidarität und die Verteidigung der kulturellen Vielfalt.

Die Absolventinnen und Absolventen sollen danach als Friedensarbeiterinnen und Friedensarbeiter in internationalen Bereichen des Konfliktmanagements tätig sein. Eine der derzeit 31 Studierenden ist die presbyterianische Pfarrerin Lovelin Bieh aus Kamerun. In ihrer Heimat herrschen bürgerkriegsähnliche Zustände. Pfarrerin und Pfarrer geraten immer wieder in prekäre Situationen.

Mit der Ausbildung sollen sie lernen, neben seelsorglicher Unterstützung auch praktische Hilfe zu leisten, etwa nach Angriffen oder schweren Unfällen. Lovelin Bieh möchte außerdem vermitteln, wie man im engsten Umfeld zu mehr Frieden beitragen kann.

Bericht: Marcus Marschalek, Désirée Prammer, Länge: 6 Minuten

Zypern: Religionen in der Pufferzone

Die Friedensaktivistin Salpy Eskidjian Weiderud durchbricht Grenzen, auch sprachliche. Sie hat einen Interreligiösen Dialog ins Leben gerufen, um die Spaltung der Mittelmeerinsel Zypern zu überwinden - zumindest jene der Religionen. So besuchen etwa türkisch-zyprische Imame etwa ein orthodoxes Kloster, Priester lernen Türkisch, Imame wiederum üben sich in der griechischen Sprache.

Sie haben eine Annäherung geschafft, sowohl politisch als auch spirituell. Ein Modell der Verständigung, das auf politischer Ebene beispielhaft sein könnte. Seit fast 50 Jahren ist Zypern geteilt. Die Türkei provoziert mit Erdgas-Bohrungen – die von der EU als illegal eingestuft werden - vor der zyprischen Küste.

Die Friedensgespräche stagnieren. Doch hinter den Kulissen ist man einander nähergekommen. Salpy Eskidjian Weiderud ist Zyprerin mit armenischen Wurzeln. Ihre Großeltern flohen vor dem Völkermord aus der Türkei. Sie weiß aus Erfahrung, dass durch Kriege und Konflikte verursachtes Leid kollektive Erfahrungen sind, die im Dialog gelindert werden können.

Bericht: Sabine Küper-Büsch, Thomas Büsch, Länge: 7 Minuten

Papst Franziskus: „Waffen zum Schweigen bringen“

„Krieg ist völliger Wahnsinn.“ Mit starken Worten wie diesen verurteilte Papst Franziskus die anhaltenden Kriege im Nahen Osten und in Nordafrika und forderte ein sofortiges Ende der Kämpfe im Nordwesten Syriens.

Franziskus rief die beteiligten Akteure und die internationale Gemeinschaft auf, die „Waffen zum Schweigen zu bringen und auf die Schreie der Kleinen und Wehrlosen zu hören“. Schauplatz des Appells war Bari. Der Papst war am vergangenen Wochenende in die süditalienische Stadt gereist.

Mit seinem Besuch ging eine viertägige Konferenz von 58 Bischöfen des gesamten Mittelmeerraums zu Ende. Das Treffen fand unter dem Motto „Mittelmeer: Grenze des Friedens“ statt, im Zentrum der Gespräche standen soziale, politische, religiöse und kulturelle Herausforderungen der Region.

Bericht: Mathilde Schwabeneder, Länge: 6 Minuten

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