Nonne liest in Laudato Si Enzyklika von Papst Franziskus

Reuters/Max Rossi

Papst Franziskus fordert „ökologische Bekehrung“

Die „grüne“ Enzyklika: Papst Franziskus fordert „ökologische Bekehrung“ | Gleichgeschlechtliches Paar mit Kind: „Gut aufgehoben bei Altkatholiken“ | „Shalom!“: Musikalischer Abend im Zeichen der Freundschaft

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 21. Juni 2015, 12.30 Uhr, ORF 2
Wiederholung am 23.6.2015, 10.35 Uhr, ORF III

Die „grüne“ Enzyklika: Papst Franziskus fordert „ökologische Bekehrung“

„Laudato si“, also „Sei gepriesen“, nennt Papst Franziskus die erste „Öko-Enzyklika“ in der Geschichte der römisch-katholischen Kirche, die am Donnerstag im Vatikan vorgestellt worden ist. Auf den berühmten „Sonnengesang“ des heiligen Franz von Assisi nimmt der Papst dabei Bezug. Das Schreiben selbst, so Papst Franziskus, ist vor allem ein Aufruf zu mehr „Verantwortungsbewusstsein“, das sich an „alle Bewohner des Planeten“ richte. Detailliert geht das Lehrschreiben auf Umweltprobleme wie Erderwärmung, Wasserknappheit und Verlust der Artenvielfalt ein. Und es zeigt auf, wie eng Ökonomie, Ökologie und die soziale Frage miteinander verbunden sind. Kritik übt Franziskus einmal mehr an der internationalen Politik, die oft am Gängelband der Finanzwirtschaft hänge. Prompt hagelte es bereits im Vorfeld der Veröffentlichung vorauseilende Ablehnung aus konservativen Kreisen. So ließ etwa der katholische, republikanische US-Präsidentschaftskandidat Jeb Bush ausrichten, er habe nicht die Absicht, sich vom Papst umweltpolitische Kriterien vorgeben zu lassen.
Bericht: Mathilde Schwabeneder, Länge: 5 Minuten

Im ORF-Studiogespräch mit Christoph Riedl-Daser: Regina Petrik, Landessprecherin der Grünen im Burgenland, von 2009 bis 2010 Vizepräsidentin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ) und Werner Wutscher, Unternehmer, Gründer New Venture Scouting und Mitglied einer Kontaktgruppe des World Economic Forums von Davos mit dem Vatikan.

Mehr dazu:

Gleichgeschlechtliches Paar mit Kind: „Gut aufgehoben bei Altkatholiken“

Zehn Jahre ist es nun her, dass Karl Sibelius – als einer der ersten Homosexuellen in Österreich – ein Kind adoptiert hat. Gemeinsam mit Adoptivtochter Ella, Partner Rainer und Pflegesohn Jakob besucht der engagierte Theatermacher, so oft es sich einrichten lässt, den Gottesdienst – in der Altkatholischen Kirche Linz. Die Altkatholische Kirche ist für Sibelius – der in jungen Jahren eigentlich römisch-katholischer Priester werden wollte – längst zur „Glaubensheimat“ geworden: Dort hat er seine Adoptivtochter taufen lassen, dort fühlt er sich – mit seinem religiösen Glauben und mit seiner sexuellen Orientierung – gut aufgehoben. Anders als etwa die römisch-katholische Kirche nämlich sieht die Altkatholische Kirche in gelebter Homosexualität keine „Sünde“, segnet auch gleichgeschlechtliche Paare und zeigt sich offen gegenüber Geschiedenen, die sich mit ihrem neuen Partner kirchlich trauen lassen wollen. – Die Altkatholische Kirche ist übrigens eine relativ junge Kirche: Sie entstand 1870 aus Protest gegen neoabsolutistische Tendenzen in der römisch-katholischen Kirche und das im Ersten Vatikanischen Konzil formulierte Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes. In Österreich gehören ihr heute mehr als 14.000 Gläubige an.
Bericht: Cedomira Schlapper, Länge: 6 Minuten

"Shalom!“: Musikalischer Abend im Zeichen der Freundschaft

Ein außergewöhnlicher Konzertabend („Shalom! Music Between Friends“) war dieser Tage im Volkstheater in Wien zu sehen und zu hören: Gemeinsam mit dem Wiener Jüdischen Chor brachten der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker, Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg, der Generalsekretär der katholischen Bischofskonferenz Peter Schipka, Benediktiner-Abtprimas Notker Wolf und Gerhard Steger, ehemaliger Vorsitzender der „Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialismus“ (ACUS) altbekannte Poplieder und traditionelle jüdische Klänge auf die Bühne. Veranstalter war der Koordinierungsausschuss für christliche-jüdische Zusammenarbeit.
Bericht: Sandra Szabo, Länge: 4 Minuten

Redaktionsleitung: Norbert Steidl Moderation: Christoph Riedl-Daser