Ampel vor Wiener Votivkirche

Reuters/Heinz-Peter Bader

Von Rot auf Orange: Katholiken debattieren über Zölibat

Weitere Themen: 500 Syrien-Flüchtlinge in Österreich erwartet | Aufstand des Anstands? Mexikaner wehren sich gegen korruptes System | Film „Population Boom“: Wider die Mär von der Überbevölkerung

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 15.9.2013, 12.30 Uhr, ORF 2

Kurswechsel im Vatikan? Neue „Nummer 2“ eröffnet Debatte über Zölibat

In wenigen Wochen, Mitte Oktober, wird er sein neues Amt antreten, doch schon vorab sorgt Pietro Parolin, designierter Staatssekretär des Vatikan und damit auch neuer „Regierungschef“ des Kirchenstaates, für Aufsehen: In einem Interview mit einer venezolanischen Tagezeitung sprach er davon, dass der Zölibat – die verpflichtende Ehelosigkeit für römisch-katholische Priester – „weder ein Dogma noch ein Gesetz göttlichen Ursprungs und so offen für Diskussionen“ sei. Damit scheint ein Diskurs wiederbelebt zu werden, der in der Amtszeit von Benedikt XVI. als unerwünscht galt.
Bericht: Mathilde Schwabeneder, Länge: 2 Minuten

Schaltgespräch zum Thema „Zölibat“

Im ORF-Schaltgespräch zum Thema „Zölibat“: der Religionssoziologe und Pastoraltheologe Paul M. Zulehner

Mehr dazu:

Diskussion:
Pflichtzölibat: Abschaffung in greifbarer Nähe?

Wer darf ins Land? 500 Syrien-Flüchtlinge in Österreich erwartet

Rafi Mhanna ist 22 Jahre alt, Christ und Syrer. Als Soldat der syrischen Armee fiel er in die Hände von Rebellen. Wochenlang erlebte er „die Hölle“: Viele gefangene Soldaten wurden von den Aufständischen gefoltert, dann erschossen. Seinem Onkel Mithal – er lebt seit Jahren in Wien – hat es Rafi Mhanna zu verdanken, dass er noch am Leben ist: Er nahm mit den Aufständischen Kontakt auf. Ihm gelang es, seinen Neffen freizukaufen und nach Österreich zu bringen. Als Schutzbedürftiger lebt Rafi Mhanna nun hier, wartet darauf, dass ihm Asyl gewährt wird. Gleichzeitig verfolgt er, gemeinsam mit seinem Onkel, die Debatte darüber, nach welchen „Kriterien der Schutzbedürftigkeit“ schon demnächst 500 Flüchtlinge aus Syrien nach Österreich gebracht werden sollen. Im „Orientierung“-Gespräch: Chorepiskopos Emanuel Aydin von der syrisch-orthodoxen Kirche in Österreich, außerdem der aus Syrien stammende Islamwissenschafter Bassam Kabani und der gebürtige Syrer und ehemalige Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Anas Schakfeh.
Bericht: Klaus Ther, Länge: 7 Minuten

Aufstand des Anstands? Mexikaner wehren sich gegen korruptes System

Was tun, wenn Ex-Soldaten zu Drogenhändlern werden, die offizielle Polizei mit Dealern paktiert und die Justiz ihren Verpflichtungen nicht nachkommt? Seit vielen Jahren schon erlebt die mexikanische Bevölkerung ein Versagen des politischen Systems. Rund 60.000 Menschenleben hat der „Drogenkrieg“ im Land allein in den vergangenen fünf Jahren gekostet. Die Antwort von Teilen der Bevölkerung: Sie organisieren sich selbst, übernehmen Aufgaben, die eigentlich dem Staat vorbehalten wären. So geschehen etwa in zahlreichen mehrheitlich indigenen Gemeinden im Hochland des Bundesstaats Guerrero, wo einfache Bürgerinnen und Bürger – teils auch mit Unterstützung von katholischen Geistlichen - ihre eigene Gemeindepolizei gegründet und eine eigenständige Gerichtsbarkeit entwickelt haben.
Bericht: Leo Gabriel, Länge: 8 Minuten

Film „Population Boom“: Wider die Mär von der Überbevölkerung

Mehr als sieben Milliarden Menschen bevölkern die Erde und es werden täglich mehr. „Überbevölkerung“ heißt das Stichwort, das oft gemeinsam mit „Hungerkatastrophen und Umweltproblemen“ genannt wird. Doch leben tatsächlich zu viele Menschen auf dem blauen Planeten? Der österreichische Filmemacher Werner Boote („Plastic Planet“) wollte es wissen und hat in zahlreichen Ländern nachgefragt. Entstanden ist daraus der Film „Population Boom“, koproduziert vom ORF im Rahmen des Film- und Fernsehabkommens und ab dem 20.9. in ausgewählten heimischen Kinos zu sehen. Der Film zeige, dass „keine Überbevölkerung vorhanden ist“, sagt Michael Bubik. Er ist Geschäftsführer des evangelischen Hilfswerks „Diakonie – Eine Welt“ und Initiator des Projekts „fairshare“, mit dem aufgezeigt werden soll, wie Ressourcen gerecht verteilt werden können.
Bericht: Sandra Szabo, Maria Katharina Moser, Länge: 6 Minuten

Redaktionsleitung: Norbert Steidl
Moderation: Christoph Riedl