Praxis – Religion und Gesellschaft 3.1.2024

Jugend, TikTok und Antisemitismus

Weltklimakonferenz | Steigender Antisemitismus | Indigene Kanadas

Klima-Vorsätze 2024

Das Neue Jahr hat begonnen. Es ist Zeit, die guten Vorsätze in die Tat umzusetzen – auch im Bereich des Klimaschutzes. Neben einem beschleunigten Ausstieg aus fossiler Energie und dem parallelen Ausbau der erneuerbaren hat sich Österreich unter anderem dazu bereit erklärt, umweltschädliche Subventionen zu reduzieren.

Praxis
Mittwoch, 3.1.2024, 16.05 Uhr, Ö1

14 Tage lang haben Politikerinnen, Lobbyisten, Aktivistinnen und NGOs im Dezember bei der Weltklimakonferenz in Dubai debattiert, mit welchen Maßnahmen die globale Erderwärmung am effektivsten aufgehalten werden kann. Ursprünglich wollte sogar der Papst bei der Konferenz seine Aufwartung machen, musste die Reise dann aber krankheitsbedingt absagen. Am Ende der Klimakonferenz steht ein Abschlusspapier, das von vielen als ein „historischer Schritt“ in Richtung einer klimafreundlicheren Zukunft gefeiert wird; während es andere gleichzeitig als konsequenzloses Greenwashing abtun. Konstantin Obermayr über Klima-Vorsätze und ihre Chance auf Realisierung.

TikTok, Insta und der Antisemitismus

Eskalationen am Schulhof, Schmierereien an Universitäten und Auslöschungsfantasien auf Demos. In Österreich wächst der Antisemitismus. Vor allem unter Jugendlichen scheinen sich antisemitisches Gedankengut und Hamas-Propaganda über soziale Plattformen wie TikTok, Instagram und Co rasend schnell zu verbreiten, beklagt auch der israelisch-deutsche Psychologe und Autor arabisch-palästinensischer Herkunft Ahmad Mansour. Rechter, linker und muslimisch geprägter Judenhass gingen dabei Hand in Hand. Wie verschafft man sich bei Jugendlichen Gehör, um sie aufzuklären? Wie kann man gegen Fake News noch ankommen? Und wie gefährlich ist der wachsende Hass unter Jugendlichen? Gestaltung: Anna-Lena Seeber

Kanada: Aufarbeitung der „residential schools“

Mehr als ein Jahr liegt der Besuch von Papst Franziskus in Kanada zurück. Dort hat er die indigene Bevölkerung um Verzeihung gebeten für das, was ihr und ihren Vorfahren im Namen der Kirche an Leid zugefügt worden war. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts ließ der kanadische Staat die Kinder der Ureinwohner in sogenannten „residential schools“ umerziehen, um „den Indianer im Kind zu töten“, wie es damals hieß. Diese Schulen, von denen es 140 im ganzen Land gab, wurden nahezu ausschließlich von christlichen Kirchen betrieben. Misshandlungen und Missbrauch standen dort auf der Tagesordnung. Stefan May hat sich in Kanada umgehört, wie weit der seit rund 20 Jahren laufende Versöhnungsprozess zwischen „first nations“ und dem restlichen kanadischen Volk gediehen und was vom Papstbesuch 2022 geblieben ist.

Moderation: Alexandra Mantler